Dr. Karen Zoufal
|
24.03.2021
Die meisten Menschen, die schon einmal mit dem Coronavirus infiziert waren, stecken sich kein zweites Mal an. Bei älteren Menschen kommt es dagegen häufiger zu solchen Reinfektionen. Das unterstreicht, dass Personen über 65 Jahre einen besonderen Schutz benötigen.
In Dänemark wurden im Jahr 2020 mehr als zwei Drittel der Bevölkerung unabhängig von Symptomen getestet. Während der ersten Welle der Corona-Pandemie waren 3,3 Prozent der getesteten Personen positiv. Bei 0,65 Prozent von ihnen kam es in der zweiten Welle erneut zu einem positiven Testergebnis. Das bedeutet, dass zuvor Infizierte zu etwa 80 Prozent vor einer erneuten Infektion geschützt waren, und das mindestens für sechs Monate. Unter Personen ab 65 Jahren sah es nicht ganz so gut aus: Sie waren nur zu 47 Prozent vor einer Reinfektion geschützt. Die Studienergebnisse sind in der Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlicht.
„Unsere Studie bestätigt, was aufgrund einer Reihe anderer Untersuchungen vermutet wurde: Eine Reinfektion mit Covid-19 ist bei jüngeren, gesunden Menschen selten. Bei älteren Menschen besteht aber ein höheres Risiko, erneut Covid-19 zu bekommen“, resümiert Dr. Steen Ethelberg vom Statens Serum Institut in Dänemark. Da ältere Menschen auch häufiger an schweren Krankheitssymptomen leiden und sterben, zeige die Studie, wie wichtig es ist, Senioren in der aktuellen Pandemie besonders zu schützen. Die Ergebnisse sprechen zudem dafür, dass auch Menschen, die zuvor infiziert waren, geimpft werden sollten, da der natürliche Schutz durch eine Infektion insbesondere bei älteren Menschen nicht ausreicht.
Quelle: 10.1016/S0140-6736(21)00575-4