PZ/NK
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07.12.2022
Covid-19 ist auch wegen der Entwicklung diverser Langzeitfolgen gefürchtet. Die Symptome dieser Spätfolgen sind vielfältig – mehreren Studien zufolge zählt auch die Entwicklung von Diabetes dazu. Wissenschaftlern des Penn State College of Medicine in Hershey, USA, haben nun die bislang publizierten Arbeiten über diesen Zusammenhang kritisch überprüft. Dabei zeigte sich, dass Covid-19 tatsächlich mit einem erhöhten Risiko für Diabetes einhergeht. Die ermittelte gepoolte Punktschätzung betrug 1,66, was auf ein um 66 Prozent erhöhtes, relatives Diabetes-Risiko hindeutet. Dieses Risiko zeigte sich unabhängig vom Alter, Geschlecht oder der Studienqualität. In die Analyse flossen Daten von 4.270.747 Covid-19-Patienten und 43.203.759 Kontroll-Patienten ein. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 43 Jahre, und 50 Prozent der Patienten waren weiblich.
Zwar ist das relative Risiko, nach Covid-19 einen Diabetes zu entwickeln, mit 1,66 nicht allzu groß. Allerdings würde angesichts der hohen Zahl von Covid-19-Genesenen weltweit dieser eher bescheidene Anstieg des Diabetesrisikos einem drastischen Anstieg der absoluten Zahl der Menschen entsprechen, bei denen ein Diabetes als Folge von Covid-19 diagnostiziert wird.
Die Studienautoren glauben daher, dass eine aktive Überwachung der Blutzucker-Regulation nach der Genesung von einer schweren Covid-19-Infektion gerechtfertigt wäre. Darüber hinaus seien weitere Studien notwendig, die den Zusammenhang näher beleuchten und bei der Entwicklung wirksamer Präventions- und Behandlungsstrategien beitragen.
Quellen: DOI 10.1038/s41598-022-24185-7, DOI: 10.1111/dom.14269