Dr. Karen Zoufal
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06.07.2021
Ein Forschungsteam hat zunächst untersucht, inwieweit zwischen typischen Erkältungs-Coronaviren und SARS-CoV-2 Ähnlichkeiten bestehen. In Blutproben von Gesunden, die vor Beginn der COVID-19-Pandemie entnommen worden waren, fanden sie bestimmte Immunzellen, sogenannte Killerzellen, die Strukturen auf den Erkältungsviren und SARS-CoV-2 erkannten. Viele dieser Zellen waren Gedächtniszellen, die für die Abwehr von Infektionskrankheiten sehr wichtig ist.
In der Zeitschrift „Science Immunology“ berichtet das Team, dass solche Gedächtniszellen bei Covid-19-Patienten mit einer leichten Erkrankung viel häufiger vorhanden waren als bei Patienten mit einer schweren Erkrankung. Das spricht für ihre schützende Rolle. Saisonale Coronaviren, die Erkältungen hervorrufen, sind bei Kindern weit verbreitet. Das könnte der Grund dafür sein, warum sie viel seltener schwer an COVID-19 erkranken, obwohl sie wahrscheinlich genauso häufig infiziert werden wie Erwachsene.
„Killerzellen, die sich gegen Strukturen richten, die nur bei SARS-CoV-2 vorkommen, müssen sich über mehrere Tage vermehren, um nach einer Infektion in Gang zu kommen. Diese verlorene Zeit kann den Unterschied ausmachen, ob man gar nichts von der Infektion merkt, oder ob man an der Krankheit stirbt“, erklärt Prof. Dr. Mark Davis von der Universität Stanford. Die Immunzellen gewinnen einen wichtigen Vorsprung, wenn sie zuvor bereits auf harmlosere „Verwandte“ von SARS-CoV-2 getroffen sind. Diesen Zellen können die Viren auch weniger leicht entwischen als Antikörpern.
Quelle: 10.1126/sciimmunol.abg5669