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Covid-19: Was über die Langzeitfolgen bekannt ist

Dr. Karen Zoufal  |  16.12.2020

Viele Menschen, die Covid-19 überstanden haben, leiden danach noch lange unter Beschwerden wie anhaltender Erschöpfung, Atemnot oder Herzproblemen, selbst wenn die Coronavirus-Infektion einen leichten Verlauf genommen hatte. Der Pneumologe Prof. Dr. Tobias Welte, kommissarischer Vizepräsident der Medizinischen Hochschule Hannover, erläutert, welche Spätfolgen häufig auftreten und wie sie behandelt werden.

Junge Frau liegt auf der Couch und hält sich den Kopf, ist erschöpft.
Wer Covid-19 überstanden hat, kämpft oft Wochen später noch mit Symptomen wie Müdigkeit und Schwäche.
© fizkes/iStockphoto

Schätzungsweise zwei bis drei Prozent der Covid-19-Erkrankten haben ein ausgeprägtes „Post-Covid-Syndrom“. Welte geht davon aus, dass weit mehr Genesene Einschränkungen haben, die aber nicht stark genug sind, als dass sie sich damit beim Arzt oder in der Ambulanz melden würden. Das hängt vermutlich auch davon ab, wie aktiv man im Alltag ist: Wer sich wenig bewegt und keinen Sport treibt, wird Einschränkungen der Herzfunktion nicht so leicht wahrnehmen wie Personen, die intensiven Sport betreiben und dabei bemerken, dass sie weniger fit sind als zuvor.

Schwäche und Müdigkeit sind häufig

Am häufigsten berichten Patienten nach Covid-19 über das sogenannte Fatigue-Syndrom, das mit Abgeschlagenheit, Schlaflosigkeit, Konzentrationsstörungen, Leistungseinschränkungen und Antriebslosigkeit einhergeht. Solche Beschwerden können mit Physiotherapie, Atemtherapie und neurokognitivem Training behandelt werden. Über den Verlauf von Wochen oder Monaten sehen Ärzte bei diesen Patienten deutliche Verbesserungen. Auch bei einem Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns kann ein gezieltes Training helfen.

Das Fatigue-Syndrom tritt auch im Zusammenhang mit anderen Infektionskrankheiten oder neurologischen Krankheiten im Bereich der Lunge auf. Warum das so ist, weiß man nicht genau. Anders ist es beim Geschmacks- und Geruchssinn, wie Prof. Welte erläutert: „Hier befallen die Coronaviren die für den Geruchssinn zuständigen Zellen. Die Schädigung kann sich unterschiedlich auswirken: Sind nur die Zellen betroffen, bildet sich die Störung schnell wieder zurück. Ist allerdings der zuleitende Nerv befallen, kann es sehr lange dauern, bis der Geruchssinn wieder funktioniert.“

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