JB
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09.12.2022
Für die Studie analysierten die Forschenden Daten von 658.752 Kindern, die eine oder mehrere CT-Untersuchungen erhalten haben. Dabei fanden sie einen statistischen Zusammenhang zwischen der Strahlenbelastung und dem Risiko, später einen Hirntumor zu entwickeln. Schätzungsweise tritt pro 10.000 Kindern, die ein Kopf-CT erhielten, ein strahleninduzierter Hirntumor etwa fünf bis 15 Jahre nach der Behandlung auf.
Die Wissenschaftler wollten ebenfalls einen Zusammenhang zwischen der Strahlendosis und dem Hirntumorrisiko herstellen, um das ganz persönliche Risiko der kleinen Patienten abschätzen zu können. Dabei fanden sie heraus, dass eine Strahlendosis von 100 Milligray – das entspricht etwa 2 bis 3 Kopf-CTs – das Risiko, an einem strahleninduzierten Gehirntumor zu erkranken, bereits um 127 Prozent erhöht. Das klingt zunächst sehr viel, trotzdem ist das individuelle absolute Risiko immer noch gering. Es werden allerdings jedes Jahr Millionen CT-Untersuchungen an Kindern durchgeführt, weshalb weitere Forschung in diesem Bereich betrieben werden sollte. Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die Notwendigkeit, jede CT-Untersuchung zu rechtfertigen und die Strahlendosis so weit wie möglich zu senken.
Prof. Hauptmann, Professor an der Medizinischen Hochschule Brandenburg erklärt: „Computertomographische Untersuchungen, sogenannte CT, liefern wichtige diagnostische Informationen, die lebensrettend sein können. Gleichzeitig sind die Patienten dabei einer viel höheren Strahlendosis ausgesetzt als bei Röntgenaufnahmen und den meisten anderen radiologischen Diagnoseverfahren.“ Die Bilder einer CT-Untersuchung sind weitaus detailreicher als herkömmliche Röntgenaufnahmen. Deshalb erleichtern sie z.B. auch die Diagnose von Tumoren. Der Kopf ist die am häufigsten im CT untersuchte Körperregion.
Quelle: https://doi.org/10.1016/S1470-2045(22)00655-6