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04.12.2023
Bestimmte Arten von Laktobazillen kommen in fermentierten Lebensmitteln und Joghurt vor. Ihre gesundheitsfördernde Wirkung ist lange bekannt, und neue Erkenntnisse zeigen, dass diese Bakterien dem Körper auch gegen Stress, Depression und Angst helfen.
Laktobazillen haben bereits in früheren Studien eine positive Wirkung auf Labormäuse mit Depressionen gehabt, berichtet das Forschungsteam der University of Virginia School of Medicine. In weiteren Versuchen setzten sie zwei Arten von Laktobazillen zusammen mit sechs weiteren Bakterienstämmen ein. Damit konnte das Team genau zeigen, wie Laktobazillen das Verhalten beeinflussen und dass ein Mangel an diesen Bakterien Depressionen und Angstzustände verschlimmern kann.
Die Untersuchungen ergaben, dass Laktobazillen den Spiegel des Botenstoffes Interferon-Gamma aufrechterhalten, der die Reaktion des Körpers auf Stress reguliert und gegen Depressionen hilft. Aus diesen Erkenntnissen lassen sich neue Wege zur Vorbeugung und Behandlung von Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen ableiten. Beispielsweise könnten Patienten, die mit Depressionen zu kämpfen haben oder bei denen ein Risiko dafür besteht, zukünftig speziell zusammengesetzte Probiotika einnehmen, um so hilfreiche Laktobazillen im Darm anzusiedeln.
„Unsere Entdeckung beleuchtet, wie Laktobazillen im Darm Stimmungsstörungen beeinflussen, indem sie das Immunsystem optimieren. Unsere Forschung könnte den Weg zur Entdeckung dringend benötigter Therapeutika gegen Angstzustände und Depressionen ebnen“, sagte der Wissenschaftler Alban Gaultier, der die Ergebnisse zusammen mit seinem Team in der Fachzeitschrift „Brain, Behavior, and Immunity“ veröffentlicht hat.
Quelle: DOI 10.1016/j.bbi.2023.11.001