06.06.2018
Blähungen, Durchfall oder Verstopfung kennzeichnen das Reizdarmsyndrom. Die oft schmerzhafte Funktionsstörung des Darms ist weit verbreitet, aber nicht leicht zu diagnostizieren. Das könnte sich möglicherweise bald ändern. Einer neuen Studie zufolge könnte es ganz einfach helfen, dem Darm genau zuzuhören.
Eine akustische Technologie, die ursprünglich dazu genutzt wurde, Fressgeräusche von Termiten zu belauschen, könnte die Diagnose des <link>Reizdarmsyndroms (RDS), kurz Reizdarm, verbessern. Dies berichtete Barry Marshall von der University of Western Australia auf der Fachtagung Digestive Disease Week. Er und sein Team haben einen Gürtel entwickelt, der mit einer lernenden Software ausgestattet ist und mit dessen Hilfe sich Merkmale und Muster von Darmgeräuschen identifizieren lassen. Wie sie auf der Tagung berichten, war ihr Prototyp in der Lage, das Reizdarmsyndrom mit großer Genauigkeit zuzuordnen. Bei einem Test identifizierte der Gürtel Gesunde und Kranke zu 87 Prozent richtig. Nun sei es nötig, den Gürtel weiterzuentwickeln und an mehr Patienten zu testen, so die Forscher. Dies könnte zu einer einfachen, von außen anwendbaren Diagnose-Möglichkeit führen. Derzeit lässt sich das Reizdarmsyndrom oft durch eine Darmspiegelung sicher erkennen.
Um ihren Gürtel zu testen, hatten die Wissenschaftler Studienteilnehmer mit Reizdarm-Diagnose und Teilnehmer mit gesundem Darm rekrutiert. Mithilfe des Gürtels wurden über zwei Stunden, in denen die Teilnehmer nichts gegessen hatten, Darmgeräusche aufgenommen und anschließend noch einmal 40 Minuten nach einer Mahlzeit. Die Aufnahmen der ersten 31 Reizdarm-Patienten und 37 gesunden Teilnehmer wurden dazu verwendet, ein Modell für einen akustischen RDS-Index zu entwickeln. Dieser wurde anschließend an je 15 Teilnehmern getestet.
HH