06.07.2020
Dehnübungen für die Beine könnten vorbeugend gegen Herzkrankheiten, Schlaganfall und Diabetes wirken, wie Biomediziner aus Mailand berichten. Durch die Übungen werden steife Blutgefäße gelockert, wodurch sich der Blutfluss verbessert.
Eine passive Dehnung der Beine, die zwölf Wochen lang fünfmal pro Woche durchgeführt wurde, verringerte die Steifigkeit der Blutgefäße im Unterschenkel und im Oberarm und erhöhte ihre Flexibilität, so dass sich die Blutgefäße besser ausdehnen konnten. Dies hatte auch positive Auswirkungen auf den Blutdruck, wie die Forscher im Fachblatt „Journal of Physiology“ berichten. Eine größere Elastizität der Blutgefäße und ein geringerer Blutdruck wirken vorbeugend gegen Herzerkrankungen, Schlaganfall und Diabetes – also Erkrankungen, an denen eine gestörte Gefäßfunktion beteiligt ist.
Regelmäßiges Training ist wichtig
Für die Studie wurden 39 Patienten in zwei Gruppen aufgeteilt, von denen eine als Kontrollgruppe diente und keine Dehnübungen machte. Bei ihnen zeigten sich keine Verbesserungen der Blutgefäßfunktion oder des Blutdrucks. Aber auch in der Gruppe, die Dehnübungen erhalten hatten, ging der Effekt einige Wochen nach Beendigung der Übungen zurück. Um den Nutzen zu erhalten, ist demnach ein regelmäßiges Stretching erforderlich.
Passive Dehnübungen, die mit Hilfe einer anderen Person oder der Schwerkraft durchgeführt werden, seien den Forschern zufolge vor allem im Krankenhaus, nach chirurgischen Eingriffen und für Patienten mit geringer Mobilität geeignet, um die Gefäßgesundheit positiv zu beeinflussen. Zu Hause können solche Übungen von Pflegepersonen oder Familienmitgliedern durchgeführt werden.
ZOU