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25.01.2022
Menschen mit Demenz, die jedes Mal denselben Hausarzt aufsuchen, erhalten besser angepasste Medikamente, haben weniger gesundheitliche Probleme und müssen seltener als Notfall ins Krankenhaus eingewiesen werden. Das zeigt eine aktuelle Studie aus Großbritannien.
Eine Auswertung der Patientenakten von Menschen mit Demenz zeigt: Diejenigen, die im Laufe eines Jahres immer wieder von demselben Hausarzt untersucht und behandelt wurden, erhielten nicht nur weniger Medikamente, sondern auch seltener welche, die Probleme wie Inkontinenz, Schläfrigkeit und Stürze verursachen können. Personen, die immer denselben Hausarzt aufsuchten, hatten mit 35 Prozent geringerer Wahrscheinlichkeit ein Delirium – eine Verwirrtheit, die bei Demenz häufig auftritt. Die Wahrscheinlichkeit einer Inkontinenz war um 58 Prozent geringer und die einer Notfalleinweisung ins Krankenhaus um fast zehn Prozent als bei Personen mit Demenz, die von verschiedenen Ärzten behandelt worden waren.
Dr. João Delgado von der Universität Exeter sagte: „In Ermangelung einer Heilung ist die langfristige Versorgung von Menschen mit Demenz besonders wichtig. Die Behandlung kann komplex sein, da Demenz oft zusammen mit anderen Volkskrankheiten auftritt. Unsere Forschung zeigt, dass der regelmäßige Besuch des gleichen Hausarztes mit einer sichereren Verordnung von Medikamenten und besseren Gesundheitsergebnissen verbunden ist.“
Die Studie, deren Ergebnisse in der Zeitschrift „British Journal of General Practice“ veröffentlicht wurden, umfasste Daten aus anonymisierten Patientenakten von mehr als 9.000 Personen mit Demenz, die im Vorjahr mindestens dreimal einen Hausarzt aufgesucht hatten.
Quelle: DOI 10.3399/BJGP.2021.0413