25.09.2014
Die Wissenschaftlerin hatte 17 Demenz-Kranken und 17 gesunden Personen 20-minütige Filmsequenzen gezeigt, die entweder traurig waren oder glücklich machten. Fünf Minuten später wurden die Studienteilnehmer befragt, an was sie sich von den Filmchen noch erinnern konnten. Wie zu erwarten, erinnerten sich Alzheimer-Patienten an deutlich weniger Filminhalt als gesunde Studienteilnehmer. Vier erinnerten sich sogar an gar nichts aus dem Film und ein Patient wusste nicht einmal mehr, dass er überhaupt einen Film gesehen hatte. Die Gefühle von Traurigkeit oder Fröhlichkeit, die durch die Filme geweckt worden waren, blieben jedoch noch bis zu einer halben Stunde nach Anschauen des Films bestehen. Besonders auffallend sei gewesen, dass sich bei Demenz-Kranken das Gefühl von Traurigkeit umso länger hielt, je weniger sie sich an die Filme erinnern konnten, so Guzmán-Vélez.
Alle, die mit Demenz-Kranken zu tun haben, ob Angehörige oder Pflegepersonal, könnten sich durch diese Ergebnisse darin bestärkt fühlen, dass das, was man tut, auch etwas bewirkt. Zwar erinnern sich Menschen mit Demenz nach kurzer Zeit vielleicht schon nicht mehr an den Besuch einer geliebten Person und ebenso wenig an ein paar unfreundliche Worte oder Vernachlässigung. Doch die dadurch entstandenen Gefühle verschwinden nicht so schnell. In positiver Hinsicht sollte dies Pflegenden Mut machen. "Häufige Besuche und Dinge wie Bewegung, Musik, Tanz, Witzemachen oder den Patienten ihr Lieblingsessen zuzubereiten sind einfache Mittel, die einen langanhaltenden positiven Einfluss auf die Stimmung von Demenz-Kranken und damit auf ihre Lebensqualität und ihr Wohlbefinden haben können", sagt Guzmán-Vélez.
HH