Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass rund 500.000 Afrikaner von der Schlafkrankheit befallen sind. Ähnlich wie die Malaria, wird der Erreger der Schlafkrankheit durch den Stich von Insekten übertragen, in diesem Fall der Tsetsefliege. Bei einem Stich gelangen mehrere Tausend Erreger in den menschlichen Körper. Die Fliege selbst holt sich die Erreger aus den typisch afrikanischen Tieren wie Antilopen.
Die ersten Symptome nach der Infektion können noch mit einer Grippe verwechselt werden, in der zweiten Phase, Monate später, kommt es zu neurologischen Ausfallerscheinungen, in der dritten Phase versinkt der Patient im Dämmerzustand.
Im Gegensatz zur Malaria kommen für die Vorbeugung und Therapie nur wenige und überdies nebenwirkungsreiche Arzneimittel in Frage. Touristen im tropischen Gürtel von Afrika wird daher vor allem eine wirksame Insektenabwehr empfohlen mit Körper-bedeckender Kleidung, Moskitonetzen über dem Bett und Repellentien.
Das tropische Afrika ist für Reisende aus medizinischer Sicht der komplizierteste Erdteil. Zum Beispiel im Kongo oder in Kenia besteht das ganze Jahr hindurch das Risiko, Malaria zu bekommen. Des Weiteren sollten Reisende sich je nach Art ihrer Reise gegen Cholera, Typhus, Gelbsucht, Tollwut und Meningitis impfen lassen. Bei Reisen ins Landesinnere auch gegen Gelbfieber. Gerade die Gelbfieberimpfung gibt es wegen der Empfindlichkeit des Impfstoffes nicht bei jedem Arzt. Und es sind Abstände zu anderen Impfungen einzuhalten.
Viele Apotheken machen eine ausführliche Reiseimpfberatung. Fragen Sie danach.
Apothekerin Jutta Petersen-Lehmann