20.11.2015
Im Rahmen eines Festaktes in Berlin wurde am 19. November 2015 erstmalig der Deutsche Apotheken-Award verliehen. Der Preis würdigt Projekte, durch die die Arbeit in Apotheken und die Versorgung der Patienten durch Apotheken optimiert werden können. Deutsche Apothekerverband (DAV) hat den Preis ins Leben gerufen.
Unter den für den Deutschen Apotheken Award eingesandten Projekten waren viele preiswürdig, die Wahl der Jury fiel letztlich auf die folgenden drei Anwärter:
- In der Kategorie "Soziales Engagement – Kooperation Selbsthilfe und Apotheke" wurde das Projekt "Demenzfreundliche Apotheke" ausgezeichnet. Partner waren einerseits 51 Apotheken im Großraum Augsburg, die von Apotheker Dr. Michael Brüch von der Marien-Apotheke Dasing vertreten wurden, und andererseits die Alzheimer Gesellschaft Augsburg. Die Partner begründeten gemeinsam ein dauerhaftes Netzwerk zur Beratung und Betreuung dementer Patienten und pflegender Angehöriger in Apotheken und ein Alzheimer-Telefon als erstes Gesprächsangebot. Die Anrufer bekommen Rat und Informationen, unter anderem auch zu den vielen Institutionen und Anlaufstellen vor Ort, die in die Versorgung von Demenzpatienten und der pflegenden Angehörigen eingebunden sind.
- Der Preis in der Kategorie "Gesunde Lebensführung – Prävention" ging an Dr. Karin Schmiedel und Dr. Helmut Schlager vom WIPIG − Wissenschaftliches Institut für Prävention im Gesundheitswesen sowie Professor Dr. Kristina Friedland von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg für das Projekt "GLICEMIA − Das Leben ist süß … so soll es bleiben! Diabetes erkennen und vermeiden". Obwohl es sich bei den Preisträgern selbst nicht um Apotheken handelt, hat die Jury sich bewusst für dieses Projekt entschieden. Dafür sprach neben der hohen fachlichen Qualität der Umstand, dass die eigens entwickelten Begleitmaterialien und Handlungsanleitungen für Apotheken eine ideale Basis bieten, Patienten umfassend zum Thema Diabetes zu beraten.
- In der dritten Kategorie "Moderne Apotheke" konnten sich Dr. Ina Lucas und Maria Zoschke, Inhaberinnen der Lichtenberg Apotheke aus Berlin, durchsetzen. Das Projekt "Ein neues Verständnis von Apotheke" zeigt unter anderem, wie die Einrichtung und die technischen Möglichkeiten für den Betrieb der Apotheke optimal integriert und an den Arbeitsalltag angepasst werden können. Das schafft für die Apothekenmitarbeiter mehr Freiräume, die etwa für noch umfassendere Beratung genutzt werden können.
Jury-Vorsitzender Fritz Becker, Vorsitzender des DAV: "Die eingereichten Projekte veranschaulichten eindrucksvoll, wie innovativ die Apotheken sind. Mit dem Deutschen Apotheken-Award möchten wir das vielfältige soziale und gesellschaftliche Engagement der Apothekerinnen und Apotheker anerkennen." Der Preis ist mit 2.000 Euro je Kategorie dotiert.
Zur Jury für den Apotheken Award gehörten neben Becker auch Claudia Berger, Mitglied des DAV-Vorstands sowie Patientenbeauftragte des DAV und Vorsitzende des Saarländischen Apothekervereins, außerdem Thomas Benkert, Vizepräsident Bundesapothekerkammer und Präsident der Bayerischen Landesapothekerkammer, Professor Dr. Julika Loss vom Institut für Epidemiologie und Präventivmedizin der Universität Regensburg, Medizinische Soziologie und Dr. Jutta Hundertmark-Mayser, stellvertretende Geschäftsführerin der Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS).
FS