16.01.2013
Für den akuten Herzinfarkt zeigte sich, dass die Zahl der Sterbefälle von 2000 bis 2010 stetig abgenommen hat - um 15,8 Prozent bei Männern und 18,4 Prozent bei Frauen. Es existieren allerdings regional noch deutliche Unterschiede. Während in Berlin jährlich rund 56 Menschen pro 100.000 Einwohnern an einem Herzinfarkt versterben, in Schleswig-Holstein und Hessen 57, liegen die Zahlen für Sachsen mit jährlich 96, Brandenburg mit 101 und Sachsen-Anhalt mit 111 Sterbefällen pro 100.000 Einwohner noch erheblich höher. An diesen Unterschieden müsse noch gearbeitet werden, so Georg Ertl, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie.
Besonders positiv sei, dass auch immer mehr ältere Menschen von den Fortschritten der modernen Kardiologie profitieren könnten, betont Ertl. Eingriffe im Herzkatheterlabor, wie die Linkskatheter-Untersuchung oder die Perkutane Koronarintervention (PCI), werden demnach immer häufiger auch bei älteren Menschen angewandt. Jeweils etwa 35 Prozent dieser Untersuchungen werden bei Patienten im Alter zwischen 70 und 80 Jahren durchgeführt, rund 15 Prozent bei Über-80-Jährigen, sagt Ertl. Vor kurzer Zeit sei dies noch kaum vorstellbar gewesen. Insgesamt nahm die Anzahl der diagnostischen und therapeutischen kardiologischen Eingriffe in einem Herzkatheterlabor zwischen 2010 und 2011 aber leicht ab.
Der Herzbericht zeigt zudem weitere Trends auf. So könne die chirurgische Implantation von Herzklappen zunehmend durch die im Vergleich schonendere Katheter-gestützte Aortenklappen-Implantation (TAVI) ersetzt werden, heißt es. Zudem profitierten immer mehr Menschen von modernen Herzschrittmachern und Kardioverter-Defibrillatoren.
HH