06.06.2017
Schon seit 60 Jahren wird Metformin zur Behandlung von Diabetes eingesetzt. In einer aktuellen Studie haben Forscher aus Schweden und Spanien nun ein klareres Bild darüber gewonnen, wie genau das Medikament eigentlich wirkt. Offenbar fördert es das Wachstum gewisser Darmbakterien, die den Stoffwechsel positiv beeinflussen.
Bei Diabetes-Patienten, die mit Metformin behandelt wurden, veränderte sich die Darmflora innerhalb von zwei Monaten dramatisch. Dies geht aus der Studie mit 22 Diabetikern hervor, wie die Forscher der Universität Göteborg und der Universität Girona in der Fachzeitschrift Nature Medicine berichten. In Laborexperimenten zeigte sich zudem, dass Metformin das Wachstum bestimmter Bakterienarten fördert, die mit einem verbesserten Stoffwechsel in Zusammenhang stehen, sagt Studienleiter Fredrik Bäckhed, Professor für molekulare Medizin an der Universität Göteburg.
Einige Menschen, die an Diabetes leiden, können ihre Krankheit mit Metformin kontrollieren, anderen hilft es jedoch nicht. Es sei den Wissenschaftlern zufolge denkbar, dass hier die individuelle Zusammensetzung der Darmbakterien eine Rolle spiele. Überdies seien die häufigsten Nebenwirkungen Verdauungsprobleme wie Durchfälle oder Bauchschmerzen. In beider Hinsicht könnte es ausgesprochen hilfreich sein, wenn man die Darmflora verändern könnte, damit mehr Menschen auf die Behandlung ansprächen und negative Auswirkungen, die die Therapie mit sich bringen kann, reduziert werden könnten, so Bäckhed.
HH