29.07.2016
Die Zuckerkrankheit hat in Ländern mit hohem Einkommen zugenommen – Tendenz steigend. Schottische Forscher vermuten, dass dies mit der längeren Lebenserwartung zusammenhängt und nicht damit, dass mehr Menschen an Diabetes erkranken.
Ihrer Studie zufolge ist in Schottland der Anteil an Diabetes-Erkrankungen von 3,2 Prozent im Jahr 2004 auf 5,1 Prozent im Jahr 2013 gestiegen. Dabei habe sich die Zahl der Neuerkrankung bei Typ-2-Diabetes stabilisiert, während die Zahl der Todesfälle aufgrund der Zuckerkrankheit gesunken sei. Dies berichten Dr. Stephanie Read von der University of Edinburgh und Kollegen im Fachblatt Diabetologica. Aus ihrer Studie leiten die Forscher ab, dass die Zunahme nicht auf mehr Erkrankungen zurückgeht, sondern darauf, dass Menschen mit Diabetes länger leben.
Wie sie in der Fachzeitschrift berichten, sank die Zahl der Neuerkrankungen über alle sozioökonomischen Gruppen hinweg. Bei benachteiligten Gruppen war der Rückgang jedoch langsamer und stieg in den am schlechtesten gestellten Gruppen ab 2010 sogar an. Männer hatten insgesamt ein höheres Erkrankungsrisiko als Frauen. Obwohl die Sterberate sank, haben Typ-2-Diabetiker nach wie vor ein größeres Risiko für einen vorzeitigen Tod als Menschen ohne Zuckerkrankheit. Die Ungleichheiten in Bezug auf Neuerkrankungen deuten den Forschern zufolge darauf hin, dass effektive Ansätze zur Behandlung und Kontrolle von Diabetes besonders bei Risikogruppen berücksichtigt werden müssten.
HH