01.03.2018
Eigentlich gilt der 1. März als meteorologischer Frühlingsanfang, doch die Grippesaison dauert unvermindert an. Mehr noch: Die Zahl der Influenza-Erkrankungen ist laut Robert Koch-Institut (RKI) in der vergangenen Woche weiter stark gestiegen. Auch der zurzeit weit verbreitete Eindruck, dass momentan „fast jeder“ erkältet ist, spiegelt sich im aktuellen Wochenbericht.
In der 8. Kalenderwoche wurden dem RKI 35.284 im Labor bestätigte Grippefälle gemeldet. Das ist noch einmal eine Zunahme um knapp 50 Prozent gegenüber der Vorwoche. Damit zählt das Institut knapp 120.000 Grippeerkrankungen insgesamt in dieser Saison, die Ende September 2017 begonnen hat. Etwa 19.500 Patienten mussten im Krankenhaus behandelt werden, und 216 verstarben bisher an den Folgen der Grippeinfektion. Obwohl die Grippesaison also noch in vollem Gange ist, macht sich die Weltgesundheitsorganisation bereits Gedanken über die nächste. Dazu hat sie gerade eine neue Zusammensetzung des Impfstoffs empfohlen. Aufgrund der aktuellen Erfahrungen werden für den zukünftigen Impfstoff zwei der drei Komponenten ausgetauscht.
Auch bei akuten Atemwegsinfektionen, also Erkältungen, zeigen die Zahlen ein ähnliches Bild wie bei der Grippe. Diese Erkrankungen muss der Arzt zwar nicht melden, aber es gibt eine Anzahl von Schwerpunktpraxen in ganz Deutschland, die Informationen über das Patientenaufkommen mit dieser Diagnose weitergeben: Letzte Woche waren es insgesamt 404 Praxen. Aus diesen Meldungen errechnete das RKI den Praxisindex 271 für die 8. Kalenderwoche (Vorwoche 245). Ein Index über 180 bedeutet eine stark erhöhte Aktivität und stellt bereits die höchste Stufe der Skala dar. Bereits der Index von letzter Woche lag erheblich über dem Maximum, das in der Wintersaison 2016/2017 gemessen wurde. Damals lag die Spitze bei einem Index von 200 in der 5. Kalenderwoche 2017.
RF