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Fieber senken oder besser nicht?

aponet.de  |  13.12.2024

Viele Infekte, allen voran Grippe oder Covid-19, gehen mit Fieber einher. Ist es sinnvoll, es zu senken? Schließlich schafft die erhöhte Körpertemperatur gute Bedingungen für das Abwehrsystem. Wann man es besser doch senkt, lesen Sie hier.

Frau mit Schnupfen, schaut auf ihr Fieberthermometer.
Fieber hilft dem Körper, Krankheitserreger zu bekämpfen. Deswegen muss es nicht unbedingt gesenkt werden.
© fizkes/iStockphoto

Fieber bildet eine sinnvolle Abwehrreaktion des Körpers auf schädliche Eindringlinge: Durch eine Erhöhung der Temperatur werden die Krankheitserreger geschwächt, denn Viren und Bakterien sind an die normale Körpertemperatur von 36 bis 37 Grad angepasst. Fieber verschwindet in aller Regel innerhalb kurzer Zeit auch ohne Behandlung wieder, sodass man es nicht senken muss. Zudem bekämpfen fiebersenkende Medikamente nicht die Ursache des Fiebers und verkürzen auch die Krankheitsdauer nicht.

Wann ist eine Fiebersenkung sinnvoll?

“Aber es gibt Fälle, in denen eine Fiebersenkung sinnvoll sein kann”, erklärt Apotheker Dr. Jens-Andreas Münch, Leiter der Nordpark-Apotheke in Magdeburg. Wenn ein Erwachsener an Vorerkrankungen wie einer Herzschwäche leidet, können Fiebersenker das Herz-Kreislauf- System vor einer Überlastung schützen. Auch bei Kindern kann eine Fiebersenkung sinnvoll sein, vor allem wenn die Temperatur akut steigt und das Kind sehr leidet. Der Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten empfiehlt eine Fiebersenkung bei Temperaturen ab 39 Grad. 

Paracetamol und Wadenwickel

Als Fiebersenker werden vor allem Ibuprofen und Paracetamol eingesetzt. Von ihnen gibt es neben Tabletten auch kindgerechte Arzneiformen wie Zäpfchen oder Säfte. Fiebersenkende Schmerzmittel sollten Patienten ohne ärztlichen Rat nur bis zu drei Tage lang einnehmen. “Gerne empfehle ich ergänzend Hausmittel wie zum Beispiel Wadenwickel”, so Münch. Außerdem ist es wichtig, bei Fieber mehr zu trinken als sonst: Für jedes Grad über 37°C benötigt  der Körper täglich zusätzlich einen halben bis einen Liter Flüssigkeit, am besten Wasser oder ungesüßte Früchtetees.

Fieber tritt oft als Folge einer Infektion auf. Sind Bakterien deren Auslöser, helfen Antibiotika gegen die Infektion und damit auch gegen das Fieber. Bei viralen Infekten wie einer Grippe oder Covid-19 sind Antibiotika nicht wirksam. Einen Arzt sollte man aufsuchen, wenn hohes Fieber länger als drei Tage anhält oder wenn sich ein fiebriges Kind weigert zu trinken. Dann droht eine Austrocknung, die lebensgefährlich werden kann. Auch wenn Fieber bei Erwachsenen ohne erkennbare Ursache auftritt, ist ein Arztbesuch empfehlenswert.

Ab wann spricht man von Fieber?

Von Fieber spricht man ab Körpertemperaturen von 38 °C. Hohes Fieber haben Erwachsene ab 39 und Kinder ab 40 °C. Diese Angaben beziehen sich übrigens auf eine Messung im After. Misst man im Ohr oder auf der Stirn, sind die Messwerte niedriger. Die Messung in der Achsel ist zu ungenau und deshalb überholt.

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