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20.11.2024
Eine neue US-amerikanische Studie zeigt, dass eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) nach Covid-19 nahezu dreimal so häufig auftritt wie nach einer “echten” Grippe (Influenza). Dabei traf es nach einer Coronainfektion vor allem jüngere Menschen im Alter zwischen 18 und 29 Jahren und direkt danach Männer über 70 Jahre. Nach Covid-19 erkrankten Männer generell häufiger als Frauen an einer Myokarditis, bei einer Grippe gab es keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern.
Auch wenn in absoluten Zahlen nur wenige Menschen nach Corona eine Herzmuskelentzündung entwickeln, sollten Ärzte diese Diagnose frühzeitig in Erwägung ziehen und abklären, wenn Menschen mit entsprechenden Symptomen nach Corona in die Praxis kämen, so der Erstautor der internationalen Studiengruppe, Dr. Oisin Butler.
Für die Studie wurden Gesundheitsdaten von 1.120.760 erwachsenen Covid-19-Patienten und 439.278 erwachsenen Influenza-Patienten untersucht. Davon waren 669 der Covid-19-Patienten und 91 der Influenza-Patienten an einer Herzmuskelentzündung erkrankt. Der Beobachtungszeitraum lag zwischen Januar 2020 und Dezember 2021 in Bezug auf Corona und zwischen Januar 2016 und Dezember 2018 im Hinblick auf Influenza. Die Nachbeobachtungszeit betrug zwölf Monate.
Die unterschiedlichen Zeiträume wurden gewählt, um eindeutig zwischen Corona- und Influenzafällen unterscheiden zu können. Ein Zeitraum vor Ausbruch der Pandemie für die Influenzafälle war auch deshalb günstiger, weil es während der Pandemie aufgrund der Schutzmaßnahmen deutlich weniger Fälle der echten Grippe gab.
Quelle: DOI: 10.1136/openhrt-2024-002947