19.07.2017
Antibiotika kommen bei bakteriellen Infektionen zum Einsatz. Viele werdende Mütter sind jedoch verunsichert, wenn ihr Arzt ihnen ein Antibiotikum verschreibt, da sie fürchten, dass das Medikament ihrem Kind schaden könnte. Kanadische Wissenschaftler haben nun untersucht, welche Antibiotika das Risiko für Fehlbildungen bei Neugeborenen tatsächlich erhöhen.
Clindamycin, Doxycycline, Chinolone, Makrolide und Phenoxymethylpenicillin (Penicillin V) stehen den Ergebnissen zufolge mit Geburtsfehlern in Zusammenhang. Die Einnahme von Amoxicillin, Cephalosporinen und Nitrofurantoin sei dagegen unbedenklich, wie die Forscher im Fachmagazin British Journal of Clinical Pharmacology berichten. In die Studie waren Daten von knapp 140.000 Geburten eingeflossen, die zwischen 1998 und 2008 in Quebec, Kanada, stattgefunden hatten.
„Bakterielle Infekte während der Schwangerschaft sind nicht selten und müssen behandelt werden. Unsere Studie zeigt sichere Optionen für die Therapie mit Antibiotika, vor allem für die Behandlung von Harnwegs- und Atemwegskrankungen“, sagt Studienautorin Dr. Anick Bérard. Schwangere Frauen, die von ihrem Arzt ein Antibiotikum verschrieben bekommen haben, sollten dieses nicht eigenmächtig absetzen oder aus Angst vor Nebenwirkungen nicht einnehmen. Denn auch bakterielle Infektionen können unbehandelt für das ungeborene Kind gefährlich werden. Wer sich mit der Einnahme des verordneten Medikaments unsicher ist, kann sich bei seinem Arzt und in der Apotheke vor Ort beraten lassen.
NK