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21.08.2023
Studien haben gezeigt, dass die Grippeimpfung das Alzheimer-Risiko um 40 Prozent senken kann. Eine Forschungsgruppe hat nun untersucht, ob dies auch für andere Impfungen gilt, die für Menschen ab 65 Jahren empfohlenen werden. Das scheint tatsächlich der Fall zu sein.
Bei älteren Erwachsenen, die gegen Keuchhusten geimpft wurden, war die Wahrscheinlichkeit einer Alzheimererkrankung um 30 Prozent geringer als bei ihren ungeimpften Altersgenossen (7,2 Prozent der Geimpften und 10,2 Prozent der Ungeimpften entwickelten die Krankheit). Ähnlich sah es bei der Gürtelrose-Impfung aus, bei der sich das Risiko um 25 Prozent verringerte (8,1 Prozent der Geimpften im Vergleich zu 10,7 Prozent der Ungeimpften bekamen Alzheimer). Mit dem Pneumokokken-Impfstoff war ein um 27 Prozent verringertes Risiko für Alzheimer verbunden (7,92 Prozent der Geimpften und 10,9 Prozent der Ungeimpften erkrankten).
Die Forschenden, die ihre Ergebnisse in dem Fachmagazin „Journal of Alzheimer's Disease“ veröffentlicht haben, spekulieren: „Wir und andere Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Immunsystem für die Funktionsstörung der Gehirnzellen bei Alzheimer verantwortlich ist. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Impfungen einen allgemeineren Effekt auf das Immunsystem haben, der das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, verringert“, sagte der Neurologe Prof. Paul E. Schulz. Das Team hatte Personen ab 65 Jahren ohne Demenz über zehn Jahre hinweg beobachtet.
Quelle: DOI 10.3233/JAD-221231