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Doping beim Fitness: Immer mehr Frauen betroffen

09.08.2018

Für immer mehr Menschen ist ein fitter und modellierter Körper identitätsstiftend. Viele Sportler greifen dabei auch zu Medikamenten, um dem Trainingserfolg künstlich auf die Sprünge zu helfen. Vor den gefährlichen Folgen warnt der Bundesverband Niedergelassener Kardiologen e.V. (BNK) in einer Pressemeldung.

Doping kommt auch im Freizeitsport vor.
Experten zufolge greifen zunehmend auch Frauen zu Medikamenten, um ihre Fitness zu verbessern.
© Vasyl - stock.adobe.com

Immer mehr Freizeitsportler nehmen herzschädigende Medikamente ein, um ihre Fitness zu verbessern. Darunter sind zunehmend Frauen, wie der BNK berichtet. Der klassische Einstieg erfolge in häufig in Fitnessstudios: Zu Beginn seien es vermeintlich harmlose Nahrungsergänzungsmittel, mit denen trainingsbegleitete Diäten gemacht werden. Später folgen Arzneimittel wie Ephedrin, Clenbuterol, Anabolika oder Wachstumshormone. Nicht selten würden sogar preisgünstigere Tierarzneien konsumiert. Der Körper gewöhne sich zunehmend an diese Substanzen, was zur Folge hat, dass die Dosis nach und nach gesteigert wird. „Sehr häufig kommt es bei der Einnahme dieser Substanzen nicht nur zu einer Suchtentwicklung, sondern auch zu schweren Schädigungen des Herzens, die teilweise nicht umkehrbar sind“, warnt Dr. Angelika Guth, Kardiologin beim BNK.

Der Langzeitgebrauch von Steroiden habe beträchtliche Folgen für das Herz. Testosteron zum Beispiel führe in Verbindung mit Sport zu einem krankhaften Wachstum von Herzmuskelzellen, gleichzeitig werden aber nicht mehr Blutgefäße gebildet, so dass eine relative Unterversorgung mit Sauerstoff für die jetzt verdickten Herzmuskelzellen die Folge ist. Daraus entwickeln könne sich gefährliche Herzschwäche. Außerdem werde durch Testosteron das Verhältnis von gutem zu schlechtem Cholesterin nachteilig verändert. Dies erhöht das Risiko für Gefäßkrankheiten wie Arterioseklerose, die wiederum das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöht. Beide Erkrankungen werden auch durch die blutdrucksteigernde Wirkung von Testosteron begünstigt.

Das bekannte Dopingmittel Clenbuterol begünstigt, wie auch Testosteron, Herzrhythmusstörungen. Darüber hinaus sind beim missbräuchlichen Konsum von Steroiden und anderen Dopingsubstanzen zahlreiche weitere Nebenwirkungen hoch wahrscheinlich. Dazu zählen Steroidakne und Schäden der Leben sowie Hodenschrumpfung bei Männern oder eine abnormale Vergrößerung der Klitoris bei Frauen. Hinzu kommen bei vielen Betroffenen psychische Veränderungen wie Depression oder zunehmende Aggressivität sowie Schlafstörungen.

Betroffene, die einen Weg aus der Sucht suchen, können sich an die Präventionsabteilung der NADA - Nationale Anti Doping Agentur wenden. Hier erhalten Betroffene professionelle Hilfestellung für ihren Weg aus dem Medikamentenmissbrauch. Wer Schmerzen hat oder sich krank fühlt, sollte unbedingt seinen Hausarzt aufsuchen und sich bei Herzbeschwerden an einen Kardiologen überweisen lassen.

BNK/NK

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