20.12.2018
Bereits seit den 1960er Jahren weiß man, dass eine elektrische Stimulation zur Heilung von Hautwunden beitragen kann. Forscher aus China und den USA haben nun eine flexible, elektrische Bandage entwickelt, die Hautbewegungen in ein therapeutisches elektrisches Feld umwandelt. Sie reduziert die für die Wundheilung benötigte Zeit drastisch.
Weibo Cai, Xudong Wang und seine Kollegen haben ihre neu entwickelte elektrische Bandage an Ratten getestet: Wunden auf dem Rücken der Tiere schlossen sich mit Hilfe der Bandage innerhalb von drei Tagen, während es bei Tieren mit einem Kontrollverband ohne elektrisches Feld zwölf Tage dauerte. Die Forscher führen die schnellere Wundheilung auf eine verstärkte Einwanderung, Vermehrung und Differenzierung von Bindegewebszellen durch das elektrische Feld zurück.
Um ihre Bandage mit Strom zu versorgen, stellten sie einen Nanogenerator aus verschiedenen Materialien und Schichten her. Dieser ist in der Lage, Hautbewegungen, die bei normaler Aktivität und selbst beim Atmen auftreten, in kleine elektrische Impulse umzuwandeln. Der so generierte Strom wurde zu zwei Elektroden auf beiden Seiten der Hautwunde geleitet und erzeugte so ein schwaches elektrisches Feld.
Obwohl die Haut eine gute Regenerationsfähigkeit hat, kommt es in manchen Fällen zu schlecht heilenden chronischen Wunden, beispielsweise bei diabetischen Fußgeschwüren, Venengeschwüren und schlecht heilenden Operationswunden. Methoden zur Beschleunigung der Wundheilung sind zum Teil nur eingeschränkt wirksam, so dass Betroffene häufig von chronischen Schmerzen, Infektionen und Narben geplagt werden.
ZOU