11.09.2014
Die unvermindert andauernde Ebola-Epidemie in Westafrika wirft die Frage auf, wie wahrscheinlich eine Ausbreitung der Infektion in andere Länder und Kontinente ist. Wissenschaftler aus den USA haben das nun anhand eines Computermodells auch für Deutschland und andere europäische Länder errechnet.
Die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Ebola-Virus in den nächsten ein bis zwei Wochen von Westafrika aus international verbreitet, sei zwar klein, aber trotzdem vorhanden, schreiben die Forscher von der Northwestern University in Boston im online Fachmagazin PLoS One. Für Deutschland ergab die Auswertung eine Wahrscheinlichkeit von unter 5 Prozent, dass in diesem Zeitraum ein an Ebola Erkrankter ins Land gelangt. Für die anderen betrachteten europäischen Länder Frankreich und Belgien sah es ähnlich aus. Nur für Großbritannien lag der Wert mit 25 Prozent deutlich höher. Diese Werte könnten noch steigen, wenn die Erkrankungszahlen in Afrika weiterhin zunehmen. Noch sehen die Experten die Lage jedoch entspannt, denn sie gehen davon aus, dass solche Einzelfälle schnell erkannt und die Erkrankung unter Kontrolle gehalten werden könne.
Für das Ergebnis betrachtete das Programm die Erkrankungszahlen bis Ende August in den Ländern Guinea, Sierra Leone und Liberia, in denen das Ebola-Virus zuerst auftrat, die Luftverkehrsverbindungen aus der Region in andere Länder sowie die Bevölkerungsdichte der verschiedenen Gebiete. Die Forscher setzten voraus, dass sich das Virus weiterhin mit gleich hoher Geschwindigkeit verbreitet. Die betroffenen westafrikanischen Länder pflegen traditionell relativ enge Verbindungen zu europäischen Staaten.
RF