25.03.2014
„Aufgrund der schlechten hygienischen Bedingungen in Guinea und anderen Ländern Westafrikas ist davon auszugehen, dass das Ebola-Virus sich zunächst weiter ausbreiten wird“, sagt Professor Dr. Stephan Becker aus Marburg. Er ist Mitglied des Beirats der GfV. Internationale Hilfe sei in diesem Fall unabdingbar. Für Touristen gibt die GfV weitgehend Entwarnung: Da Ebola-Viren nur bei engem Kontakt mit erkrankten Personen übertragen werden, bestünde für Reisende in den betroffen Ländern keine Gefahr. Sie sollten jedoch während des Aufenthaltes in Hotels übernachten, engen Kontakt mit Tieren und kranken Menschen vermeiden und kein Buschfleisch essen. Die Gefahr einer Epidemie in Europa durch Reisende aus Guinea schätzt die GfV als gering ein.
Das Ebola-Virus wird nicht durch die Luft übertragen, sondern durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten, die das Virus enthalten. Die Übertragung geschieht daher häufig bei der Pflege von Erkrankten oder beim Kontakt mit Verstorbenen. Die Pflege muss daher in sicherer Schutzkleidung erfolgen. „Um eine weitere Ausbreitung bestmöglich zu verhindern, müssen die Erkrankten und Infizierten schnellstens identifiziert und isoliert werden“, so Becker. Würden diese Maßnahmen schnell eingeleitet, ließe sich ein Ebola-Virus-Ausbruch relativ gut eindämmen, erklärt der Virologe, der mit Ebola-Viren forscht. Selbst wenn erkrankte Patienten das Virus nach Deutschland einschleppen würden, könne man mit den hier verfügbaren Isolierungs- und Hygienemaßnahmen die Ausbreitung der Krankheit sehr wahrscheinlich verhindern.
GfV/RF