Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
EHEC steht für "enterohämorrhagische Escherichia coli". Damit verwandt sind Escherichia coli, kurz auch E. coli oder Koli-Bakterien genannt, die keine Gifte bilden. Sie gehören zur normalen Darmflora des Menschen, EHEC nicht.
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Schon 10 bis 100 Keime reichen aus, um einen Menschen zu infizieren. Das ist extrem wenig. Menschen stecken sich in der Regel an, indem sie verunreinigtes Wasser oder verunreinigte Lebensmittel zu sich nehmen, die Reste von Tierkot und damit auch EHEC enthalten. Rohmilch und mit Kot verunreinigte Planschbecken sind weitere Ansteckungsquellen. Durch Düngen mit Tierkot können auch pflanzliche Lebensmittel wie Obst und Gemüse mit EHEC belastet werden. Man kann sich auch direkt bei infizierten Tieren (oder Menschen) anstecken. Außerdem kann das Bakterium indirekt über Hände, Geräte, Arbeitsflächen, Messer oder andere Küchenutensilien von einem Lebensmittel auf das andere übertragen werden. Eine sorgfältige Hygiene in der Küche ist also hilfreich. Außerdem töten Kochen, Braten und Pasteurisieren EHEC ab. Dafür muss mindestens zwei Minuten eine Temperatur von 70 °C im Kern des Lebensmittels erreicht werden.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Im Durchschnitt vergehen drei bis vier Tage zwischen der Infektion und dem ersten Durchfall. Erste Krankheitszeichen sind zunächst wässrige, dann zunehmend blutige Durchfälle, Erbrechen und Bauchkrämpfe, später manchmal auch Fieber. Gesunde Erwachsene überstehen die Infektion fast immer innerhalb weniger Tage.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern, älteren und abwehrgeschwächten Menschen können im weiteren Verlauf der Infektion lebensbedrohliche Komplikation eintreten, die im Krankenhaus behandelt werden müssen. Insbesondere bei kleinen Kindern droht ein sogenanntes "hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS). Es geht einher mit akutem Nierenversagen, Blutgerinnungsstörungen und einer Zerstörung der roten Blutkörperchen. Todesfälle sind möglich. Bei Verdacht auf eine EHEC-Infektion ist deshalb unverzüglich ärztlicher Rat einzuholen.
Heike Thiesemann-Reith