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21.07.2023
Man schätzt, dass weltweit mehr als eine Milliarde Menschen ein Ehrenamt innehaben. Das könnte sich positiv auf ihre geistige Fitness auswirken, hat eine Forschungsgruppe der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und des Digitalen Demenzregisters Bayern herausgefunden.
Das Forscherteam hat untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen ehrenamtlicher Tätigkeit und der geistigen Gesundheit gibt. Dafür analysierten sie 14 Studien aus dem Zeitraum von 2017 bis 2021. Neun der Studien wiesen auf einen positiven Zusammenhang mit verschiedenen Funktionen des Gehirns hin, z. B. Denken, Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Sprachvermögen. Jedoch sind die Ergebnisse manchmal widersprüchlich, und es bleibt unklar, ob das Motto „je mehr, desto besser“ gilt: Einige Studien zeigen, dass sich das häufigere Ausüben eines Ehrenamtes stärker positiv auswirkt, andere Studien sprechen eher dafür, dass es wichtiger ist, sich grundsätzlich ehrenamtlich zu engagieren. Insbesondere Frauen und Menschen mit einem geringeren Bildungsgrad scheinen Vorteile zu haben, was von Bedeutung ist, weil sie häufiger an Demenz erkranken.
Studienautorin Anne Keefer erläuterte: „Freiwilligenarbeit ist ein vielversprechender Ansatz zur Reduktion der drei wichtigen Risikofaktoren soziale Isolation, körperliche Inaktivität und Depressionen. Denn ehrenamtliches Engagement fördert nicht nur die sozialen Kontakte, sondern hält die Ehrenamtlichen oftmals in Bewegung und kann sich positiv auf deren Stimmung auswirken. Unsere Studienergebnisse deuten darauf hin, dass die Freiwilligenarbeit die kognitiven Fähigkeiten der Freiwilligen verbessern kann.“
Quelle: DOI 10.2147/jmdh.s404880