08.11.2017
Stress verbinden wir in der Regel mit etwas Negativem. Eine neue Studie aus den USA deutet nun jedoch darauf hin, dass eine geringe Dosis Stress auch sein Gutes zu haben könnte. So scheint ein bisschen Stress die Widerstandsfähigkeit der Zellen zu verbessern, vor Zellalterung zu schützen und das Risiko für Krankheiten zu senken.
In einer Studie mit Fadenwürmern konnten Molekularbiologen der Northwestern University zeigen, dass Zellstress in einem bestimmten Teil der Zelle, den Mitochondrien, offenbar verhindern kann, dass sich schädliche Proteine anhäufen. Genauer gesagt: Signale von leicht gestressten Mitochondrien wirkten Störungen im Proteingleichgewicht entgegen, die mit dem Alter einhergehen und verhinderten so die Ansammlung schädlicher Proteine, die bei Krankheiten wie Alzheimer, Chorea Huntington, der Parkinson-Krankheit oder der amyotrophen Lateralsklerose (ALS) auftreten können. Dies berichten die Forscher im Fachblatt Cell Reports.
Dies sei zuvor noch nie beobachtet worden, so die Forscher. „Wir gingen immer davon aus, dass anhaltender Mitochondrien-Stress schädlich ist“, sagt Richard I. Morimoto, Senior-Autor der Studie. „Aber wir haben herausgefunden, dass die Mitochondrien, wenn man sie nur ein bisschen stresst, ein Signal aussenden, das von den Zellen als Überlebensstrategie interpretiert wird.“ Es mache die Zellen stress-resistent und verdopple ihre Lebensspanne, so Morimoto. Die Ergebnisse aus der Wurmstudie könnten zu neuen Strategien führen, Alterungsprozesse bei Menschen zu betrachten und altersbedingten Krankheiten vorzubeugen, hoffen die Forscher.
HH