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Einsamkeit ist unter Eltern weit verbreitet

ZOU  |  25.04.2024

Eine Umfrage der Ohio State University kommt zu dem Ergebnis, dass sich viele Eltern isoliert und ausgebrannt fühlen. Fast vier von fünf wünschen sich mehr Kontakt zu anderen Eltern.

Junge Frau, sitzt verzweifelt im Kinderzimmer.
Viele Eltern fühlen sich erschöpft, isoliert und wünschen sich mehr Kontakt zu Gleichgesinnten.
© Zinkevych/iStockphoto

In der Umfrage gaben etwa zwei Drittel (66 Prozent) der Eltern an, sich manchmal oder häufig isoliert und einsam zu fühlen. Fast genauso viele (62 Prozent) fühlten sich aufgrund ihrer Verantwortung als Eltern ausgebrannt. 38 Prozent glaubten, niemanden zu haben, der sie in ihrer Elternrolle unterstütze, und 79 Prozent wünschten sich mehr soziale Kontakte zu Gleichgesinnten.

Anne Helms, Mutter von zwei kleinen Kindern in Columbus, schildert ihre Situation: „Ich arbeite Vollzeit von zu Hause aus. Obwohl ich einen Job habe, bei dem ich viel vor der Kamera stehe und über Zoom viele Leute anrufe, fehlt mir der Smalltalk. Auf Fragen wie ‚Was machen Ihre Kinder?‘, oder ‚Wie geht‘s?‘ bekommt man nicht viele echte Antworten. Es gibt Tage, an denen ich am meisten mit meinem Hund oder mit mir selbst rede, weil ich allein arbeite. Selbst an den Orten, an denen ich andere Eltern treffe, ist es ein bisschen so, als wären wir in der Hektik verloren. Beim Abgeben oder Abholen in der Kindertagesstätte hat jeder nur einen Tunnelblick.“

Einsamkeit macht auf Dauer krank

Prof. Kate Gawlik von der Ohio State University, selbst Mutter von vier kleinen Kindern, erklärte: „Es gibt einen großen Unterschied zwischen virtuellen und persönlichen Treffen. Man vermisst diese kleinen Interaktionen zwischen Tür und Angel.“ Sie weist darauf hin, dass Einsamkeit die Gesundheit beeinträchtigt: „Von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis hin zu Depressionen, Angstzuständen und kognitivem Verfall – sogar Ihr Immunsystem kann beeinträchtigt sein, wenn Sie einsam sind. Eine Studie hat gezeigt, dass eine längere soziale Isolation etwa so gesundheitsschädlich ist wie das Rauchen von etwa 15 Zigaretten pro Tag.“

Gawlik hat ein sechswöchiges Elternprogramm ins Leben gerufen, das Eltern aus der Isolation holen soll. Hier wurde Helms klar, dass sie nicht allein war: „Das Wichtigste für mich war die Bestätigung, dass es unnormal wäre, wenn man sich nicht ausgebrannt fühlt, wenn man berufstätig ist, Kinder hat und ein gewissenhafter Elternteil ist.“

„Jemanden zu haben, mit dem man sich identifizieren kann, und das Gefühl der Verbundenheit kann sehr wirkungsvoll sein, wenn es darum geht, Einsamkeit zu bekämpfen“, sagte Gawlik. Sie rät Eltern, sich nach Elterngruppen in der Gemeinde, Spielgruppen, Buchclubs oder Sportvereinen umzusehen und mit anderen Eltern aus der Kindertagesstätte private Spieltermine für die Kinder zu organisieren: „Machen Sie einfach den ersten Schritt.“

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