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22.06.2023
Normalerweise wird für einen optimalen Schutz zweimal gegen HPV geimpft. In schlecht entwickelten Regionen kann die zweimalige Impfung jedoch aufgrund von Kosten, fehlender Logistik und begrenzter Gesundheitsinfrastruktur zur Herausforderungen werden. Deshalb ist das Ergebnis der Untersuchung von 800 Frauen in Fidschi, die nach einmaliger Impfung bis zu acht Jahre lang einen 81-prozentigen Impfschutz aufwiesen, eine außerordentlich gute Nachricht.
Eine Studie mit kenianischen Frauen im Alter von 15 bis 20 Jahren kam zu ebenfalls zu dem Ergebnis, dass eine einzelne HPV-Impfung 18 Monate später mit einem 97,5-prozentigem Schutz eine ähnliche Wirksamkeit hatte wie zwei oder drei Impfdosen. Angesichts der ähnlichen Immunantwort zwei Jahre nach der Impfung vermuten Fachleute, dass die Einzeldosis im gesamten Lebensverlauf ähnlich gut schützt wie zwei oder drei Impfungen.
Weitere Beobachtungsstudien zeigen, dass eine einmalige Impfung Schutz bietet und das Risiko der Entwicklung von Krebsvorstufen selbst bei Personen mit vorheriger HPV-Infektion deutlich reduziert. Die längste Nachbeobachtungszeit, um den Schutz nach einer einzelnen HPV-Impfung zu prüfen, betrug 12 Jahre.
Die hohe Wirksamkeit von HPV-Impfstoffen bei der Vorbeugung von Infektionen und Krebs ist wissenschaftlich erwiesen. Trotzdem waren 2021 weltweit nur 13 Prozent der Mädchen geimpft. Da ein weltweiter HPV-Impfstoffmangel herrscht, könnten mit einzelnen Dosen mehr Frauen geimpft und eine gerechtere Verteilung hergestellt werden. Die Aussicht, auch mit nur einer Impfung zu geringeren Kosten einen hochwirksamen Schutz zu erzeugen, könnte zudem Impfkampagnen in Ländern mit geringem und mittlerem Einkommen ermöglichen.
In Australien und Irland werden Mädchen und Frauen bereits nur noch einmal gegen HPV geimpft.
Quelle: DOI 10.1016/j.lanwpc.2023.100798