09.10.2017
Dass Obst und Gemüse gesünder sind als Fleisch, ist längst bekannt. Eine neue Langzeitstudie aus China legt nun nahe, dass zu viel Fleisch sogar das Diabetes-Risiko erhöhen kann. Dafür ist offenbar der hohe Eisengehalt verantwortlich, der in einigen Fleischsorten steckt.
Nicht jede Art von Fleisch erhöht den Ergebnissen zufolge die Gefahr, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Das Risiko stieg nur bei einem hohen Konsum von rotem Fleisch und Geflügel an, die besonders hohe Mengen an tierischem Eisen enthalten. Dies berichten die Forscher um Koh Woon Puay, Professor an der Duke-NUS Medical School in Singapur, im Fachblatt American Journal of Epidemiology. Verglichen mit den Studienteilnehmern, die am wenigsten Fleisch aßen, hatte die Gruppe mit dem höchsten Fleisch-Konsum ein 23 Prozent höheres Risiko, im Studienzeitraum von fünf Jahren an Diabetes zu erkranken. Fisch und Schalentiere wirkten sich dagegen nicht negativ aus. Wer neben Fleisch auch regelmäßig Fisch aß, hatte zwar auch ein erhöhtes Diabetes-Risiko, allerdings nur um 16 Prozent.
Für die Studie untersuchten die Forscher Daten der Singapore Chinese Health Study, an der 63.257 Erwachsene zwischen 45 und 74 Jahren teilnahmen. Die Teilnehmer wurden zwischen 1993 und 1998 beobachtet und zusätzlich elf Jahre nach Studienende in regelmäßigen Abständen befragt. Um zu erfahren, warum Fleischesser eher Diabetes entwickelten, untersuchten die Forscher auch, ob zwischen dem Eisengehalt des Fleischs und dem Diabetes-Risiko ein Zusammenhang erkennbar ist. Ihren Ergebnissen zufolge könnte es für die Gesundheit von Vorteil sein, öfter auf Fleisch zu verzichten oder auf Fleischsorten zurückzugreifen, die einen niedrigen Gehalt an tierischem Eisen haben, zum Beispiel Putenbrust anstatt Putenschenkel.
NK