26.08.2015
Wie US-amerikanische Forscher in Versuchen mit Mäusen herausfanden, wird durch eine hohe Eisenaufnahme die Bildung des Hormon Leptin unterdrückt. Dieses ist unter anderem für die Regulierung des Appetits zuständig. So hatten Mäuse, die über zwei Monate besonders eisenreiches Futter erhalten hatten, zum einen sehr viel höhere Eisenwerte als Mäuse, die normales Futter bekamen. Zum anderen lag der Leptin-Wert im Blut dieser Mäuse um rund 40 Prozent niedriger, berichten die Forscher im Journal of Clinical Investigation. Das Fettgewebe reagiere auf die Eisenverfügbarkeit, indem es die Bildung von Leptin anpasse, so ihre Erklärung. Da Eisen nicht ausgeschieden werden könne, bedeute das: Je mehr Eisen verzehrt werde, umso höher sei die Wahrscheinlichkeit, dass der Leptin-Pegel absinke. Und dies steigert offenbar den Appetit.
„Wir konnten zeigen, dass Tiere, die größere Mengen an Eisen mit der Nahrung aufgenommenen hatten, mehr Futter zu sich nahmen“, sagt Don McClain, Senior-Autor der Studie. Auf lange Sicht könne dies zu Übergewicht und anderen Gesundheitsproblemen führen. Bei Menschen deute einiges darauf hin, dass hohe Eisenwerte, selbst wenn sie noch im normalen Bereich lägen, zu manchen Erkrankungen beitragen könnten. Hierzu zählten Diabetes, Fettleber oder sogar Alzheimer, zählt McClain auf. Da Eisen leichter aus rotem Fleisch aufgenommen werde als aus Pflanzen, sei dies ein weiterer Grund, nicht zu viel davon zu essen, so sein Rat. Wer im Hinblick auf die Eisenversorgung unsicher ist, sollte sich mit seinem Arzt besprechen. Ob zu viel oder zu wenig Eisen im Blut vorhanden ist, lässt sich mit einer Blutuntersuchung feststellen.
HH