18.11.2019
Haben Frauen in den ersten zwei Dritteln der Schwangerschaft zu wenig Eisen im Blut, ist das eine Gefahr für das ungeborene Baby. Forscher aus Schweden haben herausgefunden, dass die Kinder eher Autismus, Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) oder eine geistige Behinderung entwickeln.
Während der Schwangerschaft verdoppelt sich der Eisenbedarf. Schätzungsweise 15 bis 20 Prozent aller Frauen rutschen dadurch in einen Mangel und entwickeln eine sogenannte Eisenmangel-Anämie. Die Körperzellen erhalten dann nicht genügend Sauerstoff und arbeiten nicht mehr richtig. Das wirkt sich nicht nur auf die Gesundheit der werdenden Mutter aus: Einer neuen Studie des Karolinska-Institutes in Schweden nach erhöht sich auch das Risiko für neurologische Störungen bei ihrem Nachwuchs.
Höheres Risiko für Autismus, ADHS und geistige Behinderungen
Die Forscher analysierten dafür Daten von knapp 300.000 Müttern, die ihre Kinder zwischen 1987 und 2010 geboren hatten. Dabei wurde vor allem registriert, ob und wann die Frauen während der Schwangerschaft eine Anämie entwickelt hatten. Das Risiko für Autismus lag bei Kindern von Frauen, die vor der 31. Schwangerschaftswoche eine Anämie entwickelt hatten, um 40 Prozent höher als bei Kindern von gesunden Müttern. Auch die Gefahr, dass die Kinder eine ADHS entwickelten, erhöhte sich. Das größte Risiko – nämlich eine Verdopplung – bestand für eine geistige Behinderung. Die Studienautoren weisen darauf hin, wie wichtig regelmäßige Blutuntersuchungen während der Schwangerschaft sind, um einen Eisenmangel früh zu erkennen und gegenzusteuern.
Der lebenswichtige Mineralstoff muss über die Nahrung aufgenommen werden und steckt vor allem in Fleisch und Innereien wie Leber. Auch pflanzliche Lebensmittel wie Getreide, Hülsenfrüchte und grünes Blattgemüse enthalten Eisen, das der Körper jedoch schlechter verwerten kann als Eisen aus tierischen Nahrungsmitteln.
NK