28.08.2014
Abnehmen, ohne sich dabei an die strengen Regeln eines Diätplans oder Abnehmprogramms halten zu müssen, ist ein verlockender Gedanke – und nun offenbar in greifbarer Nähe. Lübecker Wissenschaftler konnten zeigen, dass eine elektrische Stimulation des Gehirns sowohl den Appetit als auch die tatsächlich verzehrte Menge an Essen reduziert.
Durch wiederholte Stimulation einer bestimmten Gehirnregion, die bei der Regulation von Appetit und Nahrungsaufnahme eine wichtige Rolle spielt, aßen Studienteilnehmer von sich aus weniger und verspürten auch weniger Appetit. Dies berichtet die Forschergruppe um Professor Dr. Kerstin M. Oltmanns in der Fachzeitschrift The American Journal of Clinical Nutrition.
Die Wissenschaftler hatten den speziellen Bereich des Gehirns bei 14 jungen Männern mit einem Body Mass Index zwischen 20 und 25 über eine Woche hinweg täglich stimuliert. Dies geschah entweder mit einer äußerlich angewandten Stromanwendung, die bereits zur Behandlung von psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen begleitend eingesetzt wird, oder einer Scheinbehandlung. Am ersten und letzten Tag der Untersuchung durften die Studienteilnehmer von einem standardisierten Test-Buffet so viel essen, wie sie wollten.
Im Vergleich zur Scheinbehandlung verringerte sich die Kalorienaufnahme durch die tägliche Hirnstimulation um 14 Prozent. Testpersonen mit elektrischer Stimulation stuften in einem Selbsteinschätzungstest zudem ihren Appetit geringer ein. Ob diese Effekte aber tatsächlich zu einer Gewichtsabnahme führten, müsse erst noch in Folgestudien nachgewiesen werden, so die Forscher.
HH