27.12.2018
Ein kleines Gerät, das im Magen deponiert wird, hilft dabei, Hungerattacken zu überwinden und Gewicht zu verlieren: Über eine Stimulation der Nerven gaukelt es dem Gehirn vor, der Magen sei gefüllt. Das Gerät wurde von Forschern der Universität in Wisconsin entwickelt und in Ratten erfolgreich getestet.
Weltweit sind mehr als 700 Menschen stark übergewichtig. Ihnen könnte ein Magen-Implantat helfen, das ein Sättigungsgefühl vermittelt. In Tierversuchen hat es bei Ratten zu einem Gewichtsverlust von knapp 40 Prozent geführt.
Das Gerät ist kleiner als einen Zentimeter im Durchmesser und wird in einer minimalinvasiven OP in den Magen gebracht. Es kommt ohne eine Batterie aus, denn es kann aus den Magenbewegungen Strom generieren. Mit dem Implantat wird der Vagus-Nerv stimuliert, der Signale vom Magen ins Gehirn übermittelt. Das erzeugt schon nach kleinen Mahlzeiten ein Gefühl der Sättigung. Xudong Wang, Professor für Materialwissenschaft und Werkstofftechnik an der Universität Wisconsin-Madison in den USA erläutert: „Die elektrischen Impulse korrelieren mit den Bewegungen des Magens. Sie verstärken eine natürliche Reaktion, die die Nahrungsaufnahme kontrolliert.“
Im Gegensatz zu einem Magenbypass, der die Kapazität des Magens dauerhaft verändert, ist der Effekt der Mini-Implantate umkehrbar. Als die Geräte nach zwölf Wochen entfernt wurden, fraßen die Ratten wieder normal und nahmen an Gewicht zu.
Ganz neu ist die Idee nicht, es gibt bereits einen Apparat, der den Vagus-Nerv anregt und damit beim Abnehmen hilft. Der hat aber im Gegensatz zu dem neuen Mini-Implantat eine komplizierte Steuereinheit und sperrige Batterien, die häufig aufgeladen werden müssen.
ZOU