21.11.2012
ABS, Wegfahrsperre, Tempomat: Was bei Autos mittlerweile zum Standard gehört, hält nun auch bei Kinderwagen Einzug. Ein nachrüstbares Sicherheitssystem prüft, ob jemand in Griffnähe ist, reguliert die Geschwindigkeit und erkennt sogar, ob eine unbefugte Person seine Finger am Griff hat.
Entwickelt von Studierenden der Technischen Universität Darmstadt, eliminiert der Prototyp des nachrüstbaren Sicherheitssystems gleich mehrere potenzielle Gefahrenquellen. Zum Beispiel, dass sich ein Wagen samt Baby ohne festgestellte Bremse an einer leicht abschüssigen Stelle von alleine in Bewegung setzt und wegrollt. Das Sicherheitssystem überwacht die Geschwindigkeit des Wagens und prüft, ob sich eine Person in Griffnähe befindet. Rollt der Wagen führerlos durch die Gegend, stoppt ihn das System automatisch. Trotzdem sei es möglich, dem Wagen beim Spazierengehen einen leichten Schubs zu geben, so dass er ein kleines Stückchen des Weges alleine rolle, so Tobias Fritzsche, einer der Entwickler.
Zudem lasse sich die Geschwindigkeit begrenzen, so dass der Kinderwagen eine vorgegebene Höchstgeschwindigkeit nicht überschreite. Der Kinderwagen werde daher nie zu schnell und lasse sich auch bergab komfortabel fahren, so die Studenten. Ein zusätzliches System soll den Kinderwagen vor Diebstahl schützen: Es handelt sich dabei um ein Bluetooth-Modul am Kinderwagen, das ein anderes autorisiertes Bluetooth-Gerät, zum Beispiel ein Mobiltelefon der Eltern, erkennt. Nur in Gegenwart dieses autorisierten Gerätes, lassen sich die Bremsen lösen. Schlecht für Diebe - und vergessliche Eltern. Jetzt fehlt zum perfekten Kinderwagen nur noch die automatische Abstandskontrolle und das Kurvenlicht.
hh