PZ/NK
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25.11.2021
Kinder zwischen fünf und elf Jahren sollen bei der Erst- und Zweitdosis jeweils 10 µg mRNA injiziert bekommen. Das entspricht einem Drittel der Dosis für die 12- bis 18-Jährigen sowie Erwachsenen. Die Immunantwort von fünf- bis elfjährigen Studienteilnehmern auf die niedrigere Dosis war in Studien vergleichbar mit der Reaktion von 16- bis 25-Jährigen auf die 30-µg-Dosis, schreibt die EMA. Der Impfabstand ist mit drei Wochen derselbe.
Als Begründung für die Zulassungsempfehlung führt die EMA die Studienergebnisse mit fast 2.000 Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren an. 1305 hatten den Impfstoff Comirnaty von Biontech/Pfizer erhalten – im Beobachtungszeitraum erkrankten hier nur drei Kinder, im Gegensatz zu 16 von 663 Kindern der Placebogruppe. Daraus errechnet sich eine Schutzwirkung von 90,7 Prozent vor einer symptomatischen Covid-19-Erkrankung. Die EMA schränkt ein, dass es hier eine Bandbreite von 67,7 bis 98,3 Prozent gibt.
Nebenwirkungen sind bei Kindern ähnlich wie bei Erwachsenen
Die Impfreaktionen seien vergleichbar mit denen von Jugendlichen ab zwölf Jahren. Es traten vor allem Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Rötung und Schwellung der Einstichstelle sowie Muskelschmerzen und Schüttelfrost auf. Diese Impfreaktionen wurden als mild bis moderat eingestuft und vergingen innerhalb weniger Tage.
Ab wann kann geimpft werden?
Es wird erwartet, dass die EU-Kommission dem Votum innerhalb kürzester Zeit folgen und die Zulassung erteilen wird, vermutlich sogar noch im Laufe des Tages. Theoretisch darf Comirnaty in der Kinderdosis dann ab sofort in der EU verimpft werden. Das Bundesgesundheitsministerium hatte jedoch angekündigt, dass der Impfstoffhersteller die Impfstoffe in der Kinder-Dosierung erst ab dem 20. Dezember in Deutschland und den anderen EU-Ländern ausliefern wird. Die Ständige Impfkommission (STIKO) will ihre Empfehlung vor Jahresende abgeben. „Unser Ziel ist es, diese Empfehlung bis Ende Dezember, möglichst bis zum Start der Auslieferung des Kinder-Impfstoffs an die Länder, fertigzustellen“, sagte der STIKO-Vorsitzende Professor Dr. Thomas Mertens den Zeitungen der Funke-Mediengruppe am Mittwoch. Die Empfehlung sei bereits in Arbeit. Unklar ist, ob die Empfehlung zunächst nur für Kinder mit erhöhtem Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf erfolgen wird. Laut BMG soll die erste Lieferung 2,4 Millionen Dosen umfassen. Das reicht rein rechnerisch, um jedes der rund 4,5 Millionen Kinder dieser Altersgruppe mit einer ersten Dosis zu impfen.