16.01.2014
Ärger, Traurigkeit oder Glück: Gefühle finden nicht nur im Kopf statt. Sie manifestieren sich auch als körperliche Empfindungen. Finnische Forscher konnten jetzt wie auf einer Landkarte zuordnen, welche Körperbereiche bei welchen Gefühlen aktiviert werden und wo die Aktivität sinkt.
Umgangssprachlich gibt es sie schon längst, die körperliche Zuordnung der Gefühle. Da steigt einem die Schamesröte ins Gesicht, die Angst schnürt einem die Brust zu und wer tieftraurig ist, fühlt sich oft innerlich kalt. Für die aktuelle Studie gaben nun über 700 Testpersonen aus Finnland, Schweden und Taiwan zu Protokoll, wie ihr Körper bei welchen Gefühlen reagiert, sprich in welchen Bereichen ihrem Gefühl nach die Aktivität anstieg und wo sie absank.
Das Ergebnis von Lauri Nummenmaa von der Universität Aalto und seinen Kollegen ist eine Art Körper-Landkarte, auf der unterschiedliche Gefühle unterschiedliche Muster hervorrufen. Bei Wut beispielsweise ist besonders die obere Körperhälfte aktiv. Scham aktiviert den Kopfbereich, vor allem die Wangen und Glück durchströmt offenbar den ganzen Körper, besonders aber Brust und Kopf. Die gefundenen Muster waren sowohl für die Testpersonen aus dem westeuropäischen als auch aus dem ostasiatischen Kulturkreis gleich, berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Proceedings of The National Academy of Science (PNAS). Dies deute darauf hin, dass Emotionen und die damit einhergehenden Körperreaktionen eine biologische Grundlage haben, so die Forscher.
HH