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Ende der Bürgertests: Wie viel werden Corona-Tests in Apotheken künftig kosten?

ck/PZ/NK  |  07.10.2021

Ab dem 11. Oktober, wird es keine kostenlosen Corona-Bürgertests mehr geben. Nur noch bestimmte Personen, die sich nicht impfen lassen können, bekommen weiterhin kostenlose Tests, alle anderen müssen bezahlen. Lesen Sie hier, wie viele Apotheken weitertesten werden und wie viel die Schnelltests ab Montag voraussichtlich kosten werden.

Medizinisches Personal, macht einen Corona-Schnelltest bei einer jungen Frau.
Ab dem 11. Oktober werden die Corona-Schnelltests in Deutschland für die meisten Menschen kostenpflichtig.
© dragana991/iStockphoto

Die Ära der kostenlosen für jedermann zugänglichen Corona-Bürgertests mit dem Ende dieser Woche. Ab dem 11. Oktober sind nur noch bestimmte Personengruppen berechtigt, sich gratis auf das Coronavirus testen zu lassen. Dazu zählen Kinder, Schwangere oder Personen, die sich aus medizinischen Gründen nicht gegen Covid-19 impfen lassen können. Alle anderen müssen für den Test künftig selbst bezahlen – und dieser ist aktuell Voraussetzung für Hotelübernachtungen, Restaurant-, Kino- oder Frisörbesuche, wenn man nicht geimpft oder genesen ist.

Klar ist: Es gibt keine Vorgabe, wie viel die Tests ab Montag kosten werden. Und: Nicht alle Apotheken werden unter den geänderten Rahmenbedingungen weiterhin Tests anbieten. Der Apothekerverband Nordrhein hat dazu diese Woche eine aktuelle Umfrage unter seinen Mitgliedsapotheken durchgeführt. Immerhin 90 Prozent der befragten testenden Apotheken haben dabei angegeben, weiterhin Corona-Schnelltests anbieten zu wollen. Insgesamt beteiligten sich in dieser Blitzumfrage, die vom 5. bis zum 7. Oktober lief, rund 200 Apotheken der insgesamt 2100 Mitgliedsapotheken in Nordrhein. „Die Durchführung von Corona-Schnelltests in Apotheken ist für die nächsten Wochen sichergestellt. Ein flächendeckendes Netz von testenden Apotheken wird es somit zunächst weiterhin geben, das ist das zentrale Ergebnis unserer aktuellen Blitzumfrage“, erklärte Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein. Allerdings werde das Netz nicht mehr so dicht sein wie im April oder Mai dieses Jahres, sehr viele Apotheken stünden jedoch noch zur Verfügung.

20 bis 30 Euro pro Test

Bezüglich der Kosten geht der Verband davon aus, dass die Apotheken die Tests für um die 20 Euro anbieten werden. Auch der Verband Westfalen-Lippe geht davon aus, dass „viele weiterhin die kostenlosen Schnelltests anbieten, allerdings die Angebotszeiten deutlich einschränken werden“, so eine Sprecherin auf Anfrage der Pharmazeutischen Zeitung (PZ).

Auch die Apothekerkammer Schleswig-Holstein geht davon aus, dass die meisten Apotheken, die derzeit auf das Coronavirus testen, weiter Schnelltests anbieten werden. Von den derzeit rund 100 testenden Apotheken in Schleswig-Holstein würden etwa 80 bis 90 weitermachen, sagte Frank Jaschkowski, Geschäftsführer der Apothekerkammer Schleswig-Holstein. Er geht davon aus, dass die Tests in Apotheken ab Montag zwischen 20 und 30 Euro kosten werden.

Der Apothekerverband Brandenburg erklärte auf Nachfrage: „Wir wissen aus Nachfragen einiger unserer Mitglieder, dass einzelne Apotheken beabsichtigen, auch nach dem 11. Oktober 2021 Corona-Schnelltests anzubieten. Wir haben jedoch keine Information darüber, wie viele Apotheken dies insgesamt sein werden.“ Weiteren Verbände hatten zur Frage nach den testenden Apotheken und den Preisen ebenfalls noch keinen Überblick.  

"Ende der Bürgertests kommt zum falschen Zeitpunkt"

Allerdings fragen sich viele Apotheken, ob das Ende der Tests im Hinblick auf die Pandemie-Bekämpfung sinnvoll ist. Viele würden nicht mehr zum Testen gehen, schlicht weil die Tests künftig etwas kosten, fürchten die Pharmazeuten. Auch der Verbandschef Preis warnt: „Gerade vor dem Hintergrund einer von allen Experten erwarteten Steigerung der Infektionszahlen erfolgt der Ausstieg aus den kostenlosen Bürgerstests zum falschen Zeitpunkt“. Die Nachfrage sei immer noch groß, aktuell würden in Nordrhein-Westfalen rund 200.000 Tests täglich durchgeführt. Anstatt des Streichens der gänzlichen Kostenübernahme bei den Tests schlägt Preis ein Zuzahlungs-System vor, wie es auch bei Arzneimitteln funktioniert. Derzeit müssen Patienten bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln zwischen 5 bis 10 Euro selbst bezahlen.

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