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Endometriose: Diagnose am besten vor dem Kinderwunsch

Dr. Karen Zoufal  |  11.10.2021

Frauen mit Kinderwunsch, bei denen eine Endometriose erst nach Beginn einer Fruchtbarkeitsbehandlung diagnostiziert wurde, hatten in einer Studie eine wesentlich geringere Chance, schwanger zu werden und ein Baby zu bekommen. Von der Unterleibserkrankung ist schätzungsweise jede zehnte Frau betroffen.

Junge Frau, sitzt im Bett und schaut in die Ferne.
Starke Unterleibschmerzen können bei Frauen ein Hinweis auf eine Endometriose sein.
© MangoStar_Studio/iStockphoto

Bei vielen Frauen dauert es Jahre, bis eine Endometriose diagnostiziert wird. Eine späte Diagnose verringert jedoch die Erfolgschancen von Fruchtbarkeitsbehandlungen: In einer Untersuchung in Australien hatten von 1.322 Frauen 35 Prozent eine Endometriose. Davon wurde ein Drittel erst nach Beginn der Fruchtbarkeitsbehandlung diagnostiziert. Während Frauen ohne oder mit schon früh diagnostizierter Endometriose gleich häufig durch die künstliche Befruchtung schwanger wurden, kam es bei einer späten Diagnose zu 33 Prozent weniger Geburten. Frauen, bei denen die Endometriose spät erkannt wurde, benötigten zudem deutlich häufiger viele Zyklen bis zum Eintritt einer Schwangerschaft durch künstliche Befruchtung – manchmal bis zu 36 Zyklen.

„Es ist vorteilhaft, vor Beginn der Kinderwunschbehandlung eine Endometriose zu diagnostizieren und die Behandlung entsprechend anzupassen. Ansonsten bekommen Frauen seltener ein Kind und sind einer höheren finanziellen und psychischen Belastung durch die Behandlung ausgesetzt“, sagte Professor Hayden Homer von der Universität Queensland. Er rät, insbesondere bei starken Unterleibsschmerzen und wenn Frauen Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden, eine Endometriose in Betracht zu ziehen.

Bei einer Endometriose wächst Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutter, beispielsweise an Eierstöcken und Eileitern. Symptome sind unter anderem starke Regelschmerzen, die auch unabhängig vom Zyklus auftreten können, Übelkeit, Durchfall, Kreislaufprobleme und Beschwerden beim Geschlechtsverkehr. Auch Unfruchtbarkeit ist häufig die Folge einer Endometriose. Mehr dazu lesen Sie in diesem Beitrag bei aponet.de.

Quelle: DOI 10.1093/humrep/deab216

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