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18.10.2023
Aus Langzeit-EEG-Aufzeichnungen von 107 Menschen mit Epilepsie ließen sich zwei Untergruppen von Epilepsie-typischen Signalen ablesen. Davon traten die einen vor allem im Schlaf und die anderen tagsüber auf. Erklären ließen sich diese durch die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol bzw. durch bestimmte Schlafstadien, berichtet das internationale Forschungsteam in dem Fachblatt „PLOS Computational Biology“.
Die epileptische Aktivität nimmt bei vielen Menschen mit Epilepsie nachts, am frühen Morgen und in Stresssituationen zu. Das Team stellte fest, dass Schlaf für 90 Prozent der Variation in einer Untergruppe und Cortisol für etwa 60 Prozent in der anderen Untergruppe verantwortlich war.
Isabella Marinelli von der Universität Birmingham sagte: „Weltweit leiden etwa 65 Millionen Menschen an Epilepsie, von denen viele über spezifische Auslöser berichten, die ihre Anfälle wahrscheinlicher machen – zu den häufigsten zählen Stress, Schlafmangel und Müdigkeit. Unsere Ergebnisse liefern Beweise dafür, dass Schlafmuster und Veränderungen der Cortisolkonzentration dies antreiben. Unser mathematischer Ansatz liefert ein besseres Verständnis dafür, welche Faktoren möglicherweise Anfälle auslösen, die für Epilepsiepatienten so belastend sind.“
Quelle: DOI 10.1371/journal.pcbi.1010508