24.10.2017
Wer Cholesterinsenker über einen längeren Zeitraum einnimmt, erkrankt möglicherweise eher an Typ-2-Diabetes. Zu diesem Ergebnis kommen US-amerikanische Forscher, die Daten von über 3.000 Teilnehmern einer Diabetes-Studie analysiert hatten.
Die Einnahme der Cholesterinsenker stand der Studie zufolge bei gefährdeten Menschen mit einem Anstieg des Diabetes-Risikos um 36 Prozent in Zusammenhang. Dies berichten die Forscher online im Fachblatt BMJ Open Diabetes Research & Care. Um herauszufinden, ob die Stärke der Statine einen Einfluss auf die Zuckerkrankheit hatte, gruppierten die Forscher die Cholesterinsenker in eine Gruppe mit niedrigerer Wirkstärke wie Pravastatin oder Lovastatin und höherer Wirkstärke wie Atorvastatin oder Simvastatin. Sie fanden jedoch keine Verbindung zwischen der Stärke der Statine und dem Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken.
Da es sich um eine Beobachtungsstudie gehandelt habe, könne kein Rückschluss auf Ursache und Wirkung gezogen werden, so die Forscher. Es gebe jedoch Hinweise aus experimentellen Studien, die belegen, dass Statine die Produktion von Insulin, dem Hormon, das den Blutzuckerspiegel senkt, beeinträchtigen könnten. Doch auch, wenn dies der Fall sei, müsse ein potenziell leichter Anstieg des Diabetes-Risikos sorgfältig gegen das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls, das mit einer Statin-Therapie deutlich gesenkt werden könne, abgewogen werden, betonen die Wissenschaftler.
HH