01.03.2019
Menschen, die über sechs Jahre lang täglich mehr als 3,5 Stunden ferngesehen hatten, konnten sich schlechter an zehn Wörter erinnern als Personen mit einem geringeren TV-Konsum. Dabei schien die Dosis relevant zu sein: Je länger sich die Studienteilnehmer dem Fernsehen widmeten, desto geringer war ihre verbale Erinnerung, berichten die Forscher im Fachblatt Scientific Reports.
Die Ergebnisse seien jedoch noch kein Grund, den Fernseher zu verbannen: Die Studie beschreibt lediglich einen Zusammenhang, aus dem nicht gefolgert werden kann, dass ausgedehntes Fernsehen tatsächlich Gedächtnisprobleme verursacht. Das Gegenteil ist ebenfalls denkbar: Menschen, die ein schlechteres Gedächtnis haben, sehen möglicherweise eher fern. Dennoch vermuten die Autoren, dass Fernsehen das Erinnerungsvermögen beeinträchtigen könnte.
Die Forscher untersuchten Daten von 3.590 Personen ab 50 Jahren, die im Rahmen einer englischen Langzeitstudie zum Altern erhoben wurden. Die Teilnehmer gaben an, wie viele Stunden sie durchschnittlich täglich mit Fernsehen verbrachten. Zusätzlich hörten sie eine Aufzeichnung von zehn einfachen Wörtern, alle zwei Sekunden eines, an die sie sich sowohl unmittelbar nach dem Anhören als auch mit einer kurzen Verzögerung zu erinnern versuchten. Sechs Jahre später wurden die Tests wiederholt und die Ergebnisse auf Zusammenhänge zwischen der Gedächtnisleistung und dem Fernsehkonsum hin untersucht.
ZOU