09.10.2019
„Im Laufe jeder Erkältung werden Abwehrstoffe gegen den jeweiligen Erreger gebildet, die den Körper für den Rest des Lebens schützen. Bei Kindern, vor allem im Kleinkindalter, ist das noch nicht der Fall“, sagt Stock. Schnupfen tritt bei 80 Prozent der Erkrankungen auf und ist das häufigste Krankheitszeichen eines grippalen Infekts. Eine Erkältung verläuft bei Kindern schwerwiegender als bei Erwachsenen, da die Atemwege noch viel enger sind. „Durch das Anschwellen der Schleimhäute während eines grippalen Infekts verschließt sich beispielsweise der Verbindungsgang zwischen Rachen und Ohr viel schneller. Die Belüftung des Mittelohres kann nicht mehr ausreichend gewährleistet werden, wodurch es zu einer Mittelohrentzündung kommen kann", erläutert Stock. Mit zunehmendem Alter nimmt diese Anfälligkeit ab.
Es gibt keine Medikamente, die die eigentlichen Verursacher einer Erkältung, die Viren, bekämpfen. Neben viel Trinken, Ruhe und Schlaf empfiehlt der Kinderarzt, das Hauptsymptom, meist Schnupfen, zu behandeln. Hierfür eignen sich salzhaltige Nasensprays, -tropfen, oder -gel, die in den Apotheken ohne Rezept erhältlich sind. Kombinationspräparate, die gegen mehrere Symptome gleichzeitig wirken, empfiehlt Stock nicht. Fieber beispielsweise sei ein wichtiger Abwehrmechanismus des Körpers und solle nur in Ausnahmefällen gesenkt werden. „Eine Erkältung dauert mit oder ohne Behandlung meist 7 bis 10 Tage an. Halten die Symptome länger als zwei Wochen andauern, ist der Schleim gelblich verfärbt oder durch Blutbeimengungen rötlich, sollte in jedem Fall ein Kinderarzt hinzugezogen werden", rät Stock.
Da es gegen die Vielzahl von Erkältungsviren keinen Impfschutz gibt, ist die beste Vorsorge ein starkes Immunsystem. Um die Abwehr zu stärken, empfiehlt der Experte regelmäßige Bewegung an der frischen Luft, egal bei welchem Wetter, sowie eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse.
NK