05.01.2016
Auffällig war, dass Ärzte besonders häufig Arzneimittel gegen Reizhusten mit dem Wirkstoff Noscapin verordneten. Etwa 102.000 Packungen des Hustenstillers wurden an fast 83.000 TK-versicherte Kinder abgegeben. Ein Hustenstiller ist nur bei Reizhusten sinnvoll. Der Reiz entsteht in der angegriffenen Schleimhaut im Hals, und der Husten ist unproduktiv. Sitzt dagegen Schleim in den Bronchien, erleichtert man das Abhusten am besten durch einen Schleimlöser. Das ist wichtig, um die Krankheitserreger aus den Bronchien herauszubefördern.
Der Grund für einen akuten Husten ist häufig ein Infekt mit Erkältungsviren, der meist innerhalb von wenigen Tagen von selbst abklingt. Antibiotika haben bei viralen Infekten keine Wirkung. Häufig erwarten Eltern jedoch, dass ihr Kind ein Medikament verschrieben bekommt, wenn sie zum Arzt gehen. Allerdings fördert die unnötige Gabe von Antibiotika Resistenzen und setzt die Kleinen dem Risiko von Nebenwirkungen aus. Sollte doch eine bakterielle Infektion vorliegen, die der Arzt mit einem Antibiotikum behandelt, ist es wichtig, die Therapie genau nach den Vorgaben des Arztes durchzuführen. Dabei sind vor allem die Einnahmedauer, die zeitlichen Abstände bei der Einnahme und je nach Wirkstoff mögliche Wechselwirkungen mit bestimmten Lebensmitteln zu beachten.
TK/RF