27.02.2015
Viele Säugetiere, darunter Igel, Giraffen und auch der Mensch, haben ein ganz ähnliches Verhältnis von Wimpernlänge zu Augenbreite: ein Drittel. Und das hat offenbar auch seinen Grund, wie die Forscher in der Fachzeitschrift Interface berichten. „Wimpern bilden eine Barriere, mit deren Hilfe Luftbewegungen und die Verdunstung von der Augenoberfläche kontrolliert werden“, erklärt Guillermo Amador vom Georgia Institut of Technology in den USA. „Sind die Wimpern kürzer als ein Drittel der Augenbreite, ist ihr Einfluss auf den Luftstrom nur gering.“ Der Effekt nehme zu, bis die Wimpern die Ein-Drittel-Länge erreicht hätten, so Amador. Dies führe dazu, dass über der Hornhaut eine Luftschicht entsteht, die sich nur langsam bewegt. „Das Auge bleibt länger feucht und Partikel werden ferngehalten“, erklärt Studienleiter David Hu. Der Hauptteil der Luft werde von den Wimpern abgefangen und weggeleitet.
Werden die Wimpern jedoch noch länger, verkehrt sich dieser Effekt. Die Wimpern ragen weiter in den Luftstrom hinein und bilden eine Art Trichter, der Luft und Staubpartikel zum Auge hin leitet und die Verdunstung verstärkt. „Deshalb sind lange, elegante falsche Wimpern nicht ideal“, sagt Amador. „Sie sehen vielleicht gut aus, aber für die Gesundheit der Augen sind sie eher schlecht.“
Um das optimale Verhältnis zu finden, hatten die Forscher einen Windtunnel mit einem künstlichen Augenersatz einschließlich einer Art Wimpern konstruiert und gemessen, wie unterschiedliche Wimpernlängen den Luftstrom beeinflussten und sich im Hinblick auf die Verdunstung und den Schutz vor Staubpartikeln bewährten.
HH