20.12.2016
Die "kristalline" Intelligenz ist einem psychologischen Modell zufolge eine Art von Intelligenz, die uns in die Lage versetzt, Fähigkeiten und Wissen, die wir im Lauf unseres Lebens erworben haben, zu nutzen. US-Forscher fanden jetzt heraus, dass der Pflanzenfarbstoff Lutein möglicherweise zum Erhalt dieser Art von Intelligenz beitragen könnte.
Studienteilnehmer mit höheren Lutein-Konzentrationen im Blut schnitten bei Tests zur kristallinen Intelligenz besser ab als Teilnehmer mit niedrigeren Konzentrationen. Das berichten Forscher von der University of Illinois in Urbana-Champaign im Fachblatt Frontiers in Aging Neuroscience. Zwar spiegelt die Konzentration im Blut nur die erst kürzlich stattgefundene Aufnahme von Lutein mit der Nahrung wider, so die Forscher. Doch gebe es einen Zusammenhang zwischen der Menge an Lutein im Blut und der Konzentration im Gehirn älterer Menschen. Das wiederum reflektiere die langfristige Aufnahme über die Ernährung. Den Wissenschaftlern zufolge sammelt sich Lutein im Gehirn an und lagert sich dort in Zellwänden ab. Sie vermuten, dass es hier die Zellen schützt. So sei es denkbar, dass der Pflanzenfarbstoff eine antientzündliche Rolle spiele oder die Signalübertragung von Zelle zu Zelle unterstütze.
Darüber hinaus hatten die Forscher mit Hilfe von Gehirnscans untersucht, ob zwischen dem Lutein-Pegel im Blut und Volumen-Unterschieden von verschiedenen Gehirnstrukturen ein Zusammenhang besteht. Es zeigte sich, dass höhere Lutein-Konzentrationen mit mehr grauer Substanz in einer speziellen Hirnregion einhergingen, die wie die kristalline Intelligenz bei einer gesunden Hirnalterung erhalten bleibe, berichten die Wissenschaftler. Doch auch wenn ihre Arbeit noch kein Beleg für Ursache und Wirkung sei, mehrten sich mit ihr die Hinweise, dass bestimmte Nährstoffe den altersbedingten Abbau geistiger Fähigkeiten verlangsamen könnten. Lutein ist in grünem Blattgemüse wie Grünkohl oder Spinat, in Kreuzblütlern wie Brokkoli oder im Eigelb von Eiern enthalten.
HH