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Erst AstraZeneca, dann Biontech: So gut wirkt die Kreuzimpfung

Natascha Koch  |  09.06.2021

In Deutschland erhalten viele Jüngere, die einmal mit dem Impfstoff von AstraZeneca geimpft wurden, als zweite Dosis den Biontech-Wirkstoff. Diese Kombination erzeugt einer neuen Studie zufolge eine deutlich stärkere Immunantwort als bei einer doppelten AstraZeneca-Impfung. Die Abwehrreaktion des Körpers ist sogar geringfügig höher als bei einer zweifachen Biontech-Impfung.

Reihe von Fläschchen mit Covid-19-Impfstoffen.
Eine Kreuzimpfung mit dem Vektorimpfstoff von AstraZeneca und dem mRNA-Impfstoff von Biontech erzeugt eine überraschend gute Immunantwort.
© peterschreiber.media/iStockphoto

An der Studie, bei der die Stärke der Immunantwort zwei Wochen nach der letzten Impfung bestimmt wurde, haben sich 250 Personen beteiligt. Ein Teil von ihnen hatte eine zweifache AstraZeneca- bzw. Biontech/Pfizer-Impfung erhalten, die weiteren Studienteilnehmer bekamen mit einem Abstand von neun bis zwölf Wochen eine Kombination aus beiden Impfstoffen, eine sogenannte Kreuzimpfung.

Die Analyse der Antikörper-Bildung ergab, dass eine kombinierte Astra-Biontech-Impfung eine wesentlich höhere Wirksamkeit zeigte als eine zweifache AstraZeneca-Impfung. Die Forscher wiesen bei Teilnehmern mit der Kreuzimpfung und der zweifachen Biontech-Impfung etwa zehnmal mehr Antikörper im Blut nach als bei der doppelten AstraZeneca-Impfung. „Bei den neutralisierenden Antikörpern zeigte die kombinierte Impfstrategie sogar noch leicht bessere Ergebnisse als eine zweifache Biontech-Impfung“, sagte Studienleiterin Martina Sester, Professorin für Transplantations- und Infektionsimmunologie der Universität des Saarlandes.

Darüber hinaus hat das Forscherteam zwei Typen von sogenannten T-Zellen unter die Lupe genommen. Diese sind besonders wichtig, um schwerwiegende Verläufe einer Covid-19-Erkrankung zu verhindern. Auch hier hatte die Impfstoff-Kombination von AstraZeneca und Biontech sowie die zweifache Biontech-Impfung eindeutig die Nase vorn.

Auch wenn die Forschenden noch nicht alle Daten vollständig auswerten konnten, waren sie überrascht von der Eindeutigkeit ihrer bisherigen Ergebnisse. „Dies ist auch der Grund, warum wir diese jetzt schon mit der Öffentlichkeit teilen wollen und nicht erst das wissenschaftliche Begutachtungsverfahren abgewartet haben“, erläutert Sester. Für die wissenschaftliche Publikation der Studie werden die Forscher ihre Daten noch unter verschiedenen Aspekten auswerten, etwa dem Geschlecht und Alter und der Frage, bei welcher Impfstoff-Kombination die meisten Nebenwirkungen auftraten.

Mehr zur Wirksamkeit der verschiedenen Covid-19-Impfstoffe zeigt dieser Überblick.

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