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26.11.2021
Der Alzheimer-Impfstoff enthält ein Eiweiß namens Protollin. Es wird aus Bakterien gewonnen und stimuliert das Immunsystem. Ursprünglich wurde es als Wirkverstärker für andere Impfstoffe entwickelt. Es zeigte sich, dass Protollin allein Immunzellen aus den Lymphknoten an Hals und Nacken dazu anregt, ins Gehirn zu wandern und dort die für Alzheimer typischen Ablagerungen von Beta-Amyloid zu beseitigen.
„Seit 20 Jahren gibt es immer mehr Hinweise darauf, dass das Immunsystem eine Schlüsselrolle bei der Eliminierung von Beta-Amyloid spielt. Die Forschung auf diesem Gebiet hat uns den Weg geebnet, einen ganz neuen Weg zu gehen, um möglicherweise nicht nur die Alzheimer-Krankheit, sondern auch andere degenerative Erkrankungen des Nervensystems zu behandeln“, sagte Prof. Dr. Tanuja Chitnis.
In der klinischen Studie erhalten 16 Teilnehmer zwischen 60 und 85 Jahren mit beginnenden Alzheimer-Symptomen über die Nase zwei Impfstoffdosen im Abstand von einer Woche. Das Hauptziel der Phase-I-Studie ist, die Sicherheit und Verträglichkeit des Impfstoffs nachzuweisen. Das Forschungsteam wird auch die Wirkung von Protollin auf die Immunantwort der Teilnehmer messen.
„Der Start der ersten Humanstudie mit einem nasalen Impfstoff gegen Alzheimer ist ein bemerkenswerter Meilenstein. In den letzten zwei Jahrzehnten haben wir präklinische Beweise gesammelt, die auf das Potenzial dieses nasalen Impfstoffs hindeuten. Wenn klinische Studien am Menschen zeigen, dass der Impfstoff sicher und wirksam ist, könnte er frühzeitig verabreicht werden, um Alzheimer bei Risikopatienten zu verhindern“, sagte Dr. Howard L. Weiner, Co-Direktor des Zentrums für neurologische Erkrankungen am Brigham and Women's Hospital in Boston.