18.03.2020
Wissenschaftler haben rund um die Uhr daran gearbeitet, gegen das neuartige Coronavirus, das vor wenigen Monaten noch gänzlich unbekannt war, einen Impfstoff zu entwickeln. Am Montag wurden erstmals gesunde Freiwillige mit dem in Rekordzeit entwickelten Impfstoff geimpft.
45 Freiwillige im Alter von 18 bis 55 Jahren bekommen im Abstand von einem Monat je zweimal den Impfstoff verabreicht. Dies ist der Beginn einer Reihe von Studien an Menschen, in denen nachgewiesen werden muss, ob der Impfstoff sicher ist und funktioniert. Wenn die Forschung gut läuft, könnte der Impfstoff in 12 bis 18 Monaten für eine breite Anwendung verfügbar sein.
Kein Infektionsrisiko für Studienteilnehmer
Der Impfstoff enthält keine Viren, so dass für die Studienteilnehmer kein Infektionsrisiko besteht. Stattdessen wird Erbgut, das Anweisungen für ein Oberflächen-Protein des Virus enthält, verabreicht. Der Körper produziert dann das harmlose Virusprotein, das vom Immunsystem als fremd erkannt wird, woraufhin Antikörper dagegen gebildet werden. Wenn es später zu einer Infektion kommt, hat das Immunsystem einen entscheidenden Vorsprung und kann die echten Viren schnell beseitigen.
Weitere klinische Studien werden folgen
Auf diese Weise lässt sich ein Impfstoff wesentlich schneller produzieren als mit herkömmlichen Methoden, bei denen Viren im Labor gezüchtet und anschließend abgetötet oder geschwächt werden, um als Impfstoff verabreicht zu werden. Unabhängig von der Herstellungsmethode muss für jeden neuen Impfstoff gezeigt werden, dass er das Immunsystem zu der gewünschten Antwort stimuliert und frei von schwerwiegenden Nebenwirkungen ist, bevor er zur Anwendung kommt.
Weltweit arbeiten Dutzende von Forschungsgruppen mit unterschiedlichen Strategien an einem Impfstoff gegen COVID-19. Weitere klinische Studien werden in den nächsten Monaten beginnen.
ZOU