Dr. Karen Zoufal
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26.07.2021
Für den neuen Covid-19-Impfstoff „Vidprevtyn“ von Sanofi Pasteur wurde bei der Europäischen Arzneimittelagentur das Zulassungsverfahren gestartet. Dieser Impfstoff ist – anders als die bisherigen – nicht genbasiert, sondern enthält ein in Zellkulturen hergestelltes Viruseiweiß und einen zusätzlichen Hilfsstoff, der die Immunantwort verstärkt.
Ergebnisse aus Laboruntersuchungen und ersten klinischen Prüfungen mit Erwachsenen waren vielversprechend, daher wurde nun das Zulassungsverfahren für den Impfstoff aufgenommen. Sie haben gezeigt, dass eine Impfung mit Vidprevtyn eine Immunantwort herbeiführt, so dass mit einem Schutz vor Covid-19 zu rechnen ist.
Anders als alle bisherigen Covid-19-Impfstoffe, die genbasiert sind und mit mRNA oder Vektor-DNA arbeiten, enthält Vidprevtyn ein in Zellkulturen hergestelltes Viruseiweiß, das Spike-Protein. Dieses befindet sich auf der Oberfläche des Virus und ist für das Eindringen in Zellen wichtig. Das Spike-Protein wird vom Immunsystem als fremd erkannt, so dass Immunzellen aktiviert werden und ein Gedächtnis ausbilden. Dieses schützt im Falle einer späteren Infektion mit dem Coronavirus vor einer schweren Erkrankung.
Die Wirkung muss nun in dem Zulassungsverfahren unter Beweis gestellt werden. Es erfolgt wie bei allen anderen Impfstoffen zuvor als „Rolling-Review-Verfahren“: Dabei wird nicht wie sonst üblich abgewartet, bis alle Studiendaten komplett vorliegen, sondern mehrere Datenpakete werden nach und nach geprüft. Das führt zu einem erheblichen Zeitvorteil, ohne die Qualität der Prüfung, die Sicherheit und Wirksamkeit gewährleisten soll, zu beeinträchtigen.